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Open Access 03.05.2024 | Review Essay

Auf der Suche nach Grünwald und Grunewald: Zu einer Soziologie der Räume des Reichtums

verfasst von: Anthony Miro Born, Lars Meier

Erschienen in: Berliner Journal für Soziologie

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Zusammenfassung

Bislang haben sich hiesige Soziolog:innen unzureichend mit Räumen des Reichtums befasst. Auf der Basis einer kritischen Analyse internationaler Literatur lädt dieser Beitrag zu einer soziologischen Erforschung der Wohngebiete am oberen Ende der Sozialstruktur in Deutschland ein. Insbesondere stellt der Beitrag drei vielversprechende Perspektiven heraus: den ethnographischen Blick, den historischen Blick und den relationalen Blick.
Hinweise

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Atkinson, Rowland (2021). Alpha city. How London was captured by the super-rich. London, New York: Verso, 256 Seiten.
Desmond, Matthew (2023). Poverty, by America. New York: Crown, 304 Seiten.
Holmqvist, Mikael (2017). Leader communities. The consecration of elites in Djursholm. New York: Columbia University Press, 314 Seiten.
Pinçon, Michel, & Pinçon-Charlot, Monique (2007). Les ghettos du gotha. Comment la bourgeoisie défend ses espaces. Paris: Points/Seuil, 288 Seiten.
Wiesel, Ilan (2018). Power, glamour and angst. Inside Australia’s elite neighbourhoods. Singapore: Palgrave Macmillan, 217 Seiten.
The professional eyes of the sociologist are on the down people […]. […] What if that machinery were reversed? What if the habits, problems, actions, and decisions of the wealthy and powerful were daily scrutinized by a thousand systematic researchers, were hourly pried into, analyzed, and cross-referenced [...]?
Martin Nicolaus (1969, S. 155) beim 63. Jahrestreffen der American Sociological Association in Boston Ende August 1968

1 Einleitung

Manche Dinge möchten sich einfach nicht ändern: Wenn Soziolog:innen in Deutschland „andere Räume“, „Ränder der Städte“ oder sogenannte „vergessene“, „problembehaftete“ oder „herausfordernde“ Nachbarschaften erforschen, richtet sich ihr Blick fast ausnahmslos nach „unten“. Das war vor 60 Jahren der Fall, als die neu entstandenen Großwohnsiedlungen als urbane Problemzonen thematisiert wurden (für eine eindrucksvolle, wissenshistorische Kritik: Reinecke 2021). Das war vor zwanzig Jahren so, als der weit rezipierte Suhrkamp-Band An den Rändern der Städte vor „Orten der sozialen Exklusion“ warnte (Häußermann et al. 2004). Und das hat sich auch in Zeiten der zunehmenden Akzeptanz von Raum als sozialwissenschaftlichem Analysegegenstand kaum verändert. Wer heute auf der Suche nach Stadtsoziolog:innen „im Feld“ ist, trifft sie am wahrscheinlichsten an Orten wie dem Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg (Blokland und Serbedzija 2020), der Sonnenallee in Berlin-Neukölln (Steigemann 2019), den zahlreichen Großwohnsiedlungen an den Rändern der Metropolen (Bernt 2021), (ehemaligen) Arbeiter:innenvierteln (Frank 2023) oder den sogenannten „Nachbarschaften des Willkommens“ (El-Kayed et al. 2021).
Bei all der Aufmerksamkeit auf marginalisierte und gentrifizierende Wohngebiete verpasst es die deutschsprachige Soziologie weiterhin, ihr Augenmerk nach „oben“ zu richten. Gleichwohl „vergessen“, handelt es sich bei den häufig ebenfalls an den „Rändern der Städte“ gelegenen „besseren Gegenden“ vermutlich um nicht minder „herausfordernde“ Räume. Gemeint sind die Grunewalds, Grünwalds, Blankeneses, Hahnwalds, Kronbergs, Königsteins: Räume am oberen Ende der Sozialstruktur, Räume des Privilegs, des Prestiges, des Wohlstands, ja vielleicht sogar der Macht.1 Wo sind die soziologischen Arbeiten, die sich neben „der Produktion eines Problemviertels“ (Rinn und Wehrheim 2021) auch mit der historischen Entstehung von „Nobelvierteln“ auseinandersetzen? Wo die Soziolog:innen, die mit einer Theorie „abweichenden Verhaltens“ nicht nur in Chorweiler (Kurtenbach 2017), sondern auch in „Villenvierteln“ forschen? Wo die Ethnographien, in denen neben Rotlicht-Clubs auch von Rotary-Clubs in wohlhabenden Gegenden die Rede ist? Die so kurze wie ernüchternde Antwort lautet: Sie sind in Deutschland nahezu nicht vorhanden.2
Denn während man es hierzulande ZEIT-Reporter:innen überlässt, in Wallraff-Manier als „Maria und Josef“ über das „Ghetto des Geldes“ zu berichten – so lautete vor einigen Jahren tatsächlich der Titel einer Reportage, in der sich zwei Autor:innen als Obdachlose verkleidet in den Hochtaunus aufmachten (Sußebach 2011) –, ist man außerhalb Deutschlands in den letzten Jahren zumindest einen Schritt weiter in Richtung einer Soziologie der Räume des Reichtums gekommen. Und obwohl diese Soziologie noch in den Kinderschuhen steckt (Wacquant 2023), geben die Arbeiten doch einen Vorgeschmack darauf, wie man sich auch hierzulande diesen Räumen soziologisch produktiv nähern könnte. Das Ziel dieses Review-Essays ist es daher, diese internationalen Entwicklungen zu diskutieren und zugleich Potenziale für eine hiesige raumsensible Soziologie des Reichtums herauszuarbeiten. Dabei gehen wir insbesondere auf drei Perspektiven ein: den ethnographischen Blick, den historischen Blick und den relationalen Blick.

2 Der ethnographische Blick

Während wohlhabende Wohngegenden hierzulande bislang bemerkenswert unerforscht sind, hat sich in öffentlichen Diskursen eine fast schon mythische Vorstellung dieser Räume und ihrer Bewohner:innen etabliert. Als zum Beispiel im noblen Kleinmachnow im Sommer 2023 ein vermeintlicher Löwe gesichtet wurde und für großes Medieninteresse sorgte, reagierte eine Berliner Abgeordnete – neben einer eindringlichen Warnung vor der privaten Haltung von Großkatzen – mit folgender Bemerkung: „Ist es Zufall, dass Kleinmachnow als Hotspot der Reichen Tatort ist?“3 Tatsächlich ist es angesichts der vielen Stereotype, die mit bestimmten wohlhabenden Räumen assoziiert werden, kaum verwunderlich, dass selbst die Ortschronik des Münchner „Reichenvororts“ Grünwald (Waldhauser 2004) von Bewohner:innen berichtet, die aus Furcht vor Klischees den Namen ihres Wohnortes bewusst verschweigen.
Es ist die Aufgabe einer Soziologie der Räume des Reichtum, mit diesen stereotypischen Vorannahmen und dem damit assoziierten Alltagsverstand zu brechen. Dafür eignen sich eine ganze Reihe soziologischer Methoden, doch verspricht insbesondere die ethnographische Forschungsperspektive aufgrund ihres offenen, weniger hypothesengeleiteten Vorgehens vorher unentdeckte und vermeintlich überraschende alltägliche Realitäten, Bedeutungsstrukturen, soziale Praktiken und Interaktionen in unbekannten Räumen zu untersuchen. Möglich wird so ein Blick hinter die Kulissen der Wohnviertel der Reichen, der nicht nur fundierte Antworten auf „What the hell is going on here?“ (Geertz 1973) gibt, sondern auch eine differenzierte und nuancierte Darstellung der Lebenswelten in diesen Gegenden ermöglicht.
Die hiesige Soziologie kann sich dabei vor allem von zwei kürzlich erschienenen ethnographischen Arbeiten aus Schweden und Australien inspirieren lassen (Holmqvist 2017; Wiesel 2018; siehe auch Holmqvist und Wiesel 2023). Im Gegensatz zu den zahlreichen Ethnographien städtischer Armut,4 richten Mikael Holmqvist und Ilan Wiesel ihren Blick explizit auf die in ihren nationalen Kontexten für Reichtum bekannten Wohngegenden Djursholm bei Stockholm, respektive Toorak bei Melbourne, Mosman bei Sydney und Cottesloe bei Perth. Die Hauptnarrative der beiden Ethnographien sind dabei schnell erzählt: Für Holmqvist geht es in Leader Communities (2017) insbesondere darum, die „Weihung“5 privilegierter Personengruppen durch prestigeträchtige und wohlhabende Nachbarschaften nachzuzeichnen, und Kritik daran zu üben, wie die materiellen, symbolischen und sozialen Qualitäten dieser Räume ihren Bewohner:innen einen – für Holmqvist ungerechten – Zugewinn an Legitimität, Autorität und Macht verschaffen. Wiesels australisches Pendant Power, Glamour and Angst (2018) zeigt ebenfalls die Wichtigkeit von elitären Nachbarschaften für die Akkumulation von ökonomischem und kulturellem Kapital, betont dabei jedoch auch die fragilen Momente dieser Räume. So nehmen die von den Bewohner:innen geäußerten Ängste vor einem sich verändernden „verlorengehenden Paradies“ sowie ihre protektionistischen Praktiken in Reaktion darauf eine zentrale Rolle in Wiesels Analyse ein.
Bei der Lektüre beider Werke fällt schnell eine gemeinsame Stärke auf: die Fülle und Qualität des empirischen Materials, auf das beide Autoren zurückgreifen können. Dazu gehören neben einer Vielzahl von Interviews auch die ausführlichen ethnographischen Beobachtungen, bei denen sich die jahrelange Feldarbeit von Holmqvist und Wiesel in den ausgewählten Stadtteilen besonders bemerkbar macht. Holmqvists Aufzeichnungen geben beispielsweise nicht nur die Einsamkeit und den permanenten Erwartungsdruck der jüngeren Bewohner:innen und den exzessiven alltäglichen Alkoholkonsum in der Nachbarschaft wieder, sondern vermitteln auch immer wieder eindrucksvoll subtile Details des sozialen Lebens.6 Wiesel schafft es zudem sogar, seine Forschung durch eine kleinere quantitative Empirie sinnvoll zu bereichern. Es gelingt ihm etwa zu zeigen, dass es für seine Studienteilnehmer:innen aus Toorak weitaus wahrscheinlicher ist, mit einem Abgeordneten befreundet zu sein als mit einem Arbeiter.
So aufmerksam und sorgfältig die beiden Autoren das gesellschaftliche Gefüge in diesen Nachbarschaften beobachten und dokumentieren, so enttäuscht vor allem beim schwedischen Fallbeispiel die geringe analytische und theoretische Tiefe des Buches. An zahlreichen Stellen bleibt Holmqvist in seiner Studie sehr deskriptiv und verpasst es, das Material mit soziologischen Theorien und Texten in Verbindung zu setzen und so seine Interpretation der erhobenen Daten zu vertiefen. Mehr bedauerlich als überraschend ist etwa, dass selbst die beiden Kapitel zu Bildung und Reproduktion in diesem elitären Umfeld ohne einen einzigen Literaturverweis und gänzlich ohne Fußnoten auskommen. Gleichermaßen atheoretisch bleibt die Auseinandersetzung mit geschlechterspezifischen Ungleichheiten. Holmqvists Beschreibung etwa, dass Djursholm eine „Welt der Männer“ (2017*7, S. 122) sei, wird mit einigen interessanten Zitaten ausgeschmückt, doch bleiben diese konzeptionell eher im luftleeren Raum stehen – ein Eindruck, den das Buch leider an zu vielen Stellen hervorruft.8 Abschließend kann dann auch Holmqvists Bekenntnis zu einer meritokratischen Gesellschaftsordnung als Gegenentwurf zu seiner kritischen Einschätzung der sozialen Situation in Djursholm normativ kaum überzeugen. Zwar erwähnt Holmqvist kurz Michael Youngs klassische Meritokratie-Kritik, doch fehlt es auch hier an einer tiefergehenden und vor allem theoretischen Auseinandersetzung.
Ilan Wiesel hingegen investiert deutlich mehr Zeit, seine Beobachtungen in Toorak, Mosman und Cottesloe mit bestehenden Forschungsarbeiten zu verknüpfen und einzuordnen. Auch auf die in den letzten Jahren gewachsene Soziologie der Eliten wird an zahlreichen Stellen Bezug genommen.9 Ernüchternd ist jedoch, dass er trotz häufiger Bourdieu-Referenzen ironischerweise Bourdieus schlagkräftiges – wenn nicht sogar „originellstes“ (Wacquant 2023; siehe auch Meier 2017) – Konzept der symbolischen Macht komplett ignoriert. Insbesondere Kapitel 2 widmet sich explizit dem Thema „Prestige“ und betont bereits im allerersten Satz, dass man im Folgenden auf Bourdieus Arbeiten aufbaue. Doch anstatt eine weitreichende theoretische Auseinandersetzung mit symbolischen Strukturen zu präsentieren oder gar ein Gegenstück zum Konzept der territorialen Stigmatisierung zu entwickeln, bezieht sich Wiesel überraschender- und bedauerlicherweise fast ausschließlich auf das „kulturelle Kapital“. Ohne Zweifel werden hier interessante Erkenntnisse zur Rolle räumlicher Bedeutungszuweisungen bezüglich der Legitimation und Reproduktion sozialer Positionen gewonnen. Eine konzeptionelle Einbettung in die seit der letzten Dekade rasant anwachsende stadtsoziologische Literatur zur symbolischen Herrschaft bleibt jedoch aus (etwa: Wacquant 2018, 2023; Slater 2021; Tyler 2020).
Trotz dieser theoretischen Beschränkungen zeigen die vielseitigen teilnehmenden Beobachtungen der beiden Autoren unverkennbar auf, was für den deutschen Kontext bislang weitgehend fehlt: soziologische Einblicke in die heterogenen Alltagsrealitäten, sozialen Praktiken und konfliktreichen Interaktionen in Räumen des Wohlstands. Tatsächlich lässt sich derzeit nur spekulieren, inwieweit sich die Ergebnisse aus Australien und Schweden auch auf die Situation in Deutschland übertragen lassen. Und so ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass Wiesel und Holmqvist mit ihren ethnographischen Arbeiten bei manchem Lesenden das Bedürfnis wecken, am liebsten sofort die Tasche zu packen und selbst ins „Feld“ zu ziehen.

3 Der historische Blick

Die beiden Bücher von Wiesel und Holmqvist verdeutlichen jedoch auch, was ein methodischer Fokus auf gegenwärtige Beobachtungen, Interviews und Umfragen kaum leisten kann: eine detaillierte historische Analyse der politischen und symbolischen Herstellung und Reproduktion dieser privilegierten Räume.10 Es wäre unangemessen, das beiden Arbeiten vorzuwerfen, doch werden in beiden Fällen wichtige Fragen nach den Machtverhältnissen ihrer Aufrechterhaltung und ihren Veränderungen nur angerissen oder oberflächlich kontextualisiert. So stimmig wie Bourdieus stimmige Worte in Richtung eines „Verstehens“ marginalisierter Nachbarschaften sind, so gilt dies auch bei der Analyse der oberen Sozialstruktur:
Will man hier aber zu den gängigen Vorstellungen und alltäglichen Diskursen auf Distanz gehen, so reicht es keineswegs aus, wie man manchmal zu glauben versucht sein könnte, sich die ganze Sache einfach einmal „aus der Nähe“ anzusehen. Zweifellos drängt sich die empiristische Illusion gerade dort besonders nachhaltig auf, wo die direkte Konfrontation mit der Wirklichkeit wie in unserem Falle nicht ganz ohne Schwierigkeiten bzw. Risiken abgehen kann und erst einmal verdient sein will. Und dennoch deutet alles darauf hin, daß das Wesentliche des vor Ort zu Erlebenden und zu Sehenden, d. h. die erstaunlichsten Einblicke und überraschendsten Erfahrungen, ihren Kern ganz woanders haben. (Bourdieu et al. 1997, S. 159)
In diesem Sinne erfordert eine Soziologie privilegierter Räume auch ein umfassendes Engagement mit dem, was der britische Soziologe Mike Savage in seinem (nun auch in deutscher Sprache erschienenen) Werk Die Rückkehr der Ungleichheit so vehement einfordert: „die Ungleichheit als historische Kraft zu betrachten“ (Savage 2023, S. 10). Tatsächlich ist es zum Beispiel kaum möglich, die Manifestation des Münchener „Nobelvororts“ Grünwald, der reichsten Gemeinde Deutschlands, ohne einen historischen Blick „zurück“ und eine umfangreiche Analyse weitreichender (lokal)politischer Maßnahmen zu verstehen. Auch ist etwa die weit über die Grenzen Hamburgs hinaus verbreitete Wahrnehmung Blankeneses als „Reichenviertel“ nicht naturgegeben, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Kämpfe um Legitimation, die eine historisch arbeitende Soziologie privilegierter Räume theoretisieren und ans Licht bringen könnte. Dafür reicht es, so wie Imogen Tyler (2020) in ihrer eindrucksvollen Analyse der „politischen Ökonomie des Stigmas“ gezeigt hat, für eine kritische Soziologie nicht aus, bei den Alltagspraktiken und gelebten Erfahrungen zu verharren. Vielmehr bedarf es auch eines weitgehenden vertikalen und zeitlichen Perspektivwechsels (Tyler 2020, S. 252).
Als herausragende Beispiele hierfür sind die von Monique Pinçon-Charlot und Michel Pinçon verfassten Arbeiten heranzuziehen. Über Jahrzehnte hat sich das Ehepaar mit der oberen Sozialstruktur Frankreichs befasst und dabei die für das „Großbürgertum reservierten Räume“ als „wichtige Vektoren der sozialen Reproduktion“ eruiert und hervorgehoben (Pinçon-Charlot und Pinçon 2018*, S. 115). Doch obwohl die Pinçons in Frankreich überaus bekannt und erfolgreich waren,11 ist bezeichnenderweise bislang leider lediglich ein soziologischer Reiseführer zu Paris ins Deutsche übersetzt worden (Pinçon und Pinçon-Charlot 2008). So hat man in der hiesigen Soziologie bislang jene an der Schnittstelle von Elitesoziologie, Ungleichheitsforschung und Raumsoziologie angesiedelten Arbeiten wie Les Ghettos du gotha: Comment la bourgeoisie défend ses espaces (2010 [2007]); „Das vergoldete Ghetto: Wie die Bourgeoisie ihre Räume verteidigt“), Quartiers bourgeois, quartiers d’affaires (1992; „Bürgerliche Viertel, geschäftige Viertel“) und Dans les beaux quartiers (1989; „In den vornehmen Stadtteilen“) weder gelesen noch gar rezipiert.
Stark von der Soziologie Pierre Bourdieus und Jean-Claude Passerons inspiriert, zeichnen sich die Arbeiten des Ehepaars Pinçon vor allem dadurch aus, wie sie ihre Feldforschung reflexiv12 in einen gesellschafts- und stadthistorischen Zusammenhang stellen und politisieren, ohne dabei in einen räumlichen Fetischismus zu verfallen. Differenziert analysieren sie etwa, wie die historische Entwicklung des Pariser Immobilienmarktes auch die gehobene Sozialstruktur der Stadt immer wieder vor Herausforderungen stellte. Sie untersuchen, wie einst bevorzugte Räume durch eine zunehmende Kommerzialisierung oder auch „Boulevardisierung“ symbolisch aufgegeben werden mussten, wie es die beiden beispielsweise an der Veränderung der Champs-Élysée zeigen. Und sie fragen, warum die Pariser Oberschicht immer weiter nach Westen migrierte und warum soziale Abgrenzung nur bedingt durch räumliche Strategien realisiert werden konnte. Die Herstellung von Räumen des Reichtums, das wird bei der Lektüre der Pinçons sehr deutlich, ist ein langwieriger und andauernder Kampf, dessen Analyse stets auch eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit erfordert.
Gewiss, in zahlreichen Momenten schießen die Pinçons rhetorisch etwas über das Ziel hinaus, und gerade die seit dem Rückzug aus dem CNRS entstandenen Arbeiten lesen sich in vielerlei Hinsicht eher als aktivistische Kampfschriften denn als differenzierte Elitesoziologie. Siehe allen voran die scharfe und verkaufsstarke Kritik an Nicolas Sarkozy mit dem bezeichnenden Titel Le Président des riches (Pinçon und Pinçon-Charlot 2010) und die Nachfolgeschrift Le Président des ultra-riches über Emmanuel Macron (Pinçon und Pinçon-Charlot 2019). Dennoch können gerade die früheren, raumsensiblen Monographien der beiden auch zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Vierteln der Reichen in Deutschland anregen. Je tiefer man in die Beschreibungen und Analysen des siebten, achten, sechzehnten und siebzehnten Pariser Arrondissements eintaucht, desto mehr drängt sich die Frage auf, inwieweit sich die Befunde aus einer so stark auf die Hauptstadt ausgerichteten Raum- und Sozialstruktur auf die Verhältnisse hierzulande übertragen lassen. Welchen Einfluss etwa spielte die in Deutschland deutlich früher einsetzende Urbanisierung, wie unterscheiden sich die segregierenden Prozesse und Taktiken vor dem Hintergrund der hiesigen Geschichte und Formation oberer sozialer Klassen? Fragen, auf die es bislang kaum empirische Antworten gibt – und die geradezu nach international vergleichenden Arbeiten rufen.

4 Der relationale Blick

Eng verbunden mit einer politischen und historischen Perspektive auf die Produktion und Reproduktion privilegierter Räume, erfordert ihre soziologische Erforschung eine weitere Prämisse. Denn so leicht es auch erscheint, diese Räume als „Oasen“, „Inseln“ oder „Enklaven“ a priori und separat untersuchen zu wollen, so töricht wäre es, dabei in eine substanzialistische und autarke Betrachtungsweise zu verfallen. Stattdessen ist es unabdingbar, diese Räume in Beziehung, Wechselwirkung und Abgrenzung zu anderen Räumen zu denken und, wie es Loïc Wacquant kürzlich eher beiläufig erwähnte, „als relationale Konstellation [zu] begreifen, so dass die Schicksale von Armen und Reichen, Prekariat und Superbourgeoisie, stigmatisierten und prestigeträchtigen Vierteln in der Stadt Hand in Hand untersucht werden“ (Wacquant 2023*, S. 45; Hervorh. d. A.). An dieser Stelle lohnt ein Blick auf zwei weitere Bücher: Matthew Desmonds Poverty, by America, das auf Deutsch im April 2024 beim Rowohlt Verlag unter dem Titel Armut. Eine amerikanische Katastrophe erschienen ist, und Rowland Atkinsons Alpha City.
Wie der Titel bereits verrät, handelt das neueste Werk des US-amerikanischen Soziologen Matthew Desmond nicht unmittelbar von privilegierten Räumen oder reichen Nachbarschaften. Vielmehr geht es in Poverty, by America um die übergeordnete Frage, warum in den USA ein so erschreckendes Ausmaß an Armut fortbesteht und was dagegen getan werden kann. So zeigt Desmond etwa, dass Vermieter:innen ausgerechnet in marginalisierten Nachbarschaften die höchsten Profite erzielen, kritisiert die US-amerikanischen Steuergesetze oder beschreibt die hohen Überziehungsgebühren der Finanzinstitute, mit denen vor allem ärmere Menschen zu kämpfen haben. Was das Buch aber auszeichnet, ist das übergeordnete, polemische Manifest, dass arme und reiche Räume nicht voneinander zu trennen sind und in Relation gesehen werden müssen. Treffend zitiert Desmond eingangs Leo Tolstoi: „We imagine that their sufferings are one thing and our life another.“ Und bereits im Prolog verdeutlicht er in Anspielung an Jacob Riis’ (1890) klassische Armutssafari How the Other Half Lives, dass Poverty, by America trotz des Fokus auf Armut vor allem ein Buch darüber sei, „wie die andere, andere Hälfte lebt; ein Buch darüber, wie das Leben mancher klein gehalten wird, damit andere gedeihen können“ (Desmond 2023*, S. 8, Hervorh. im Orig.). Natürlich ist diese Argumentation nicht neu, und Desmonds Buch ist in dieser Hinsicht weder die radikalste noch die (empirisch) schärfste Spielart. Aber gerade weil dieser Kanon auch in der empirischen Sozialforschung allzu oft unter den Tisch gekehrt wird, bietet Desmond in Poverty, by America eine wichtige Mahnung für eine relationale Ontologie.
Herauszustellen ist zudem der zugängliche und leidenschaftliche Schreibstil des Autors. Wie bereits Evicted (Desmond 2016), das mit dem Pulitzer-Preis für Sachbücher ausgezeichnet wurde, ist auch Poverty, by America ein bewegendes und rhetorisch überaus starkes Buch: ein Werk, das durch die Ausrichtung an ein größeres Publikum soziologische Leser:innen nie überfordert und das mit all den damit zusammenhängenden Vor- und Nachteilen eines der wenigen von Soziolog:innen geschriebenen Bücher ist, das sogar als Hörbuch Spaß macht (auch dank der beeindruckenden Stimme von Dion Graham). Und doch wird vor allem ein kritisches sozialwissenschaftliches Publikum über eine ganze Reihe an problematischen Aspekten kaum hinwegsehen können. Dazu zählen Desmonds moralische Predigen an das liberale „Uns“ und sein teils unkritisches Verständnis für die Geschichte des amerikanischen Wohlfahrtsstaates. Darüber hinaus ist es inhaltlich unbefriedigend, dass sich der in Princeton lehrende Professor auch dieses Mal weigert, in seiner Analyse marxistische Ansätze zumindest zu berücksichtigen. Tatsächlich erscheint es bei einem Buch, in dem Ausbeutung ein zentraler Bestandteil der Argumentation ist, wenn nicht absurd, so in jedem Fall für eine präzise soziologische Analyse wenig zielführend, aus offenbar politischen Gründen auf marxistisch geprägte analytische Perspektiven zu verzichten. So wird eines der zentralen Argumente des Buches zugleich zu dessen großer analytischer Schwäche. Gleichzeitig wirken auch die moderaten Interventionen und liberal angehauchten Vorschläge im späteren Teil des Buches gerade aus einer europäischen Perspektive nur bedingt überzeugend.13
Dennoch lädt Desmonds Buch dazu ein, unter einer Soziologie privilegierter Räume mehr als eine Milieustudie zu verstehen – ein Anspruch, dem sich auch Rowland Atkinson mit seinem Buch Alpha City verpflichtet fühlt. Der britische Stadtsoziologe nimmt uns darin mit auf eine Reise nach London, Inkarnation einer Weltstadt und „Spielplatz der Wohlhabenden“. London, so Atkinson, habe einen „herrschaftssüchtigen“ und „prahlerischen“ Charakter und sei eine Stadt, in der „Kapital, Kapitalismus und die kapitalistische Elite zusammentreffen“ (Atkinson 2021*, S. 9). Alpha City beschreibt die „entfremdende“ Geographie der Superreichen, beklagt die Existenz leerstehender Immobilien, die nur als Investmentobjekt dienen, erzählt von den Ängsten und Sicherheitsmaßnahmen in den „Alphahoods“, diskutiert die vorherrschenden Werte und Lebensstile der „neuen Neureichen“ und skizziert die ganze damit einhergehende urbane Infrastruktur der britischen Hauptstadt. Doch geht es Atkinson auch immer wieder um die Kosten und Konsequenzen, welche mit der politisch gestützten „Übernahme Londons durch die Superreichen“ in Verbindung stehen: Armut, Obdachlosigkeit, Verdrängung, Zwangsräumung, fehlende Fürsorge und Desinvestition. Insbesondere das Kapitel „Das Leben darunter“ ist eine traurige Anklage des Londoner „Teufelspakts“ aus der Sicht der Vielen, für welche die Stadt nun im wahrsten Sinne des Wortes unbewohnbar geworden ist.
Wie so manch einem bei Verso erschienenen Buch, fehlt es auch Alpha City nicht an Engagement und etwas polemisch wirkenden Zuspitzungen. Atkinson beschreibt London gar als „‚fuck you‘ city“ (S. 201) – und angesichts der gravierenden Ungleichheiten ist sein Ton vielleicht sogar verständlich. Wenngleich es Atkinson in diesem Buch durchaus gelingt, durch seinen Schreibstil und die verständliche Darstellung ein breiteres Publikum zu erreichen, verfällt der Autor jedoch auch in eine Reihe soziologisch wenig aufschlussreicher Pauschalisierungen und unterkomplexer, teils verurteilender Kategorisierungen, an die sich die Leser:in erst einmal gewöhnen muss. Zugleich, und auch das mag dem Genre des Buches geschuldet sein, diskutiert und reflektiert Atkinson an keiner Stelle seine methodischen Zugänge. Tatsächlich handelt es sich bei dem Buch vor allem um eine Kombination aus ethnographischen Aufzeichnungen, Fotos und Sekundärquellen. In summa liest sich Atkinsons Alpha City nicht nur als eine eindringliche Vergegenwärtigung der schmerzhaften Konsequenzen der sozialstrukturellen Ausrichtung Londons, sondern auch als kleine Warnung vor einem Hauch zu viel Polterei und Plakativität.
Zurecht haben Autor:innen wie Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissink in ihren Arbeiten zu den Superreichen davor gewarnt, bei einem Blick nach „oben“ zu sehr eine „moralische Bewertung der Superreichen und ihrer Aktivitäten vorzunehmen“ (Forrest et al. 2018, S. 95). Das gilt auch für eine hiesige Soziologie der Räume des Reichtums, die diese Gegenden und ihre Bewohner:innen nicht a priori, sondern unter Einbeziehung der (urbanen) politischen Ökonomie und in ihrer Wechselwirkung mit den Räumen der Armut und Prekarität erforschen muss. Wie Harvey Warren Zorbaugh – der einzige Angehörige der Chicagoer Schule der Soziologie, der sich explizit auch den reicheren Gegenden widmete – bereits in den 1920er-Jahren in der Near North Side von Chicago feststellte: Sowohl die „Gold Coast“ als auch der „Slum“ lassen sich am besten erforschen, wenn man beide Räume gemeinsam in den Blick nimmt (Zorbaugh 1929).

5 Resümee

Es bedarf nur einer zwanzigminütigen Autofahrt, um von Köln-Chorweiler nach Köln-Hahnwald zu gelangen. Während dieser Autofahrt schrumpft nicht nur die Quote der Kinder unter 15 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II beziehen, von 43 Prozent auf einen Wert von unter einem Prozent (Stadt Köln 2023), sondern auch die soziologische Aufmerksamkeit, die diese vermeintlich so unterschiedlichen Stadtteile erfahren. Während eine der größten Plattensiedlungen Deutschlands Gegenstand allerhand soziologischer Arbeiten und regelmäßiges Exkursionsziel universitärer Seminare geworden ist (Yildiz und Preissing 2017; Kurtenbach 2017; Born 2023), hat sich bislang kaum eine Soziologin oder ein Soziologe in die wohlhabenden Kölner Villenviertel getraut.
Es ist diese Diskrepanz in der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit zwischen Stadtvierteln wie Chorweiler und Hahnwald, die den Ausgangspunkt für dieses Review-Essay darstellte. Dabei geht es uns nicht darum zu argumentieren, dass die soziologische Untersuchung marginalisierter Nachbarschaften unwichtig wäre. Doch vergessen wir insbesondere hierzulande zu oft, uns auch mit den Räumen am anderen Ende der Sozialstruktur zu beschäftigen. Vor diesem Hintergrund hat dieses Review-Essay für eine verstärkte Auseinandersetzung mit wohlhabenden und privilegierten Räumen in der hiesigen Soziologie plädiert. Aufbauend auf einer Diskussion relevanter internationaler Arbeiten zur Soziologie der Räume des Reichtums haben wir drei vielversprechende Perspektiven herausgearbeitet: den ethnographischen Blick, den historischen Blick und den relationalen Blick. Hierbei geht es uns weniger um ein Entweder-Oder: Vielmehr bedarf es einer kollektiven Anstrengung, um diese verschiedenen Blickwinkel zusammenzubringen – und endlich auch hierzulande einen raumsensiblen soziologischen Blick „nach oben“ zu wagen.
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

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Fußnoten
1
Obgleich sich diese Formen von Konzentration von ökonomischem, sozialem, kulturellem und vor allem symbolischem Kapital in oder nahe vieler Städte in Deutschland finden lassen, werden diese bislang in keinem deutschsprachigen Standardwerk zur Einführung in eine raumsensible Soziologie oder sozialwissenschaftlichen Stadtforschung ausführlicher thematisiert (Häußermann und Siebel 2004; Meier et al. 2022; Breckner et al. 2020; Löw 2018; Löw et al. 2008). Ein ähnliches Bild zeigt sich darüber hinaus auch in der hiesigen Stadtgeographie (Franz und Strüver 2022). Es ist bezeichnend, dass sich in einem vor einigen Jahren von der sub/urban: Zeitschrift für kritische Stadtforschung organisierten Themenschwerpunkt zur sogenannten „Stadt von oben“ nicht ein einziger Beitrag mit einer wohlhabenden Gemeinde oder Nachbarschaft in Deutschland beschäftigte (siehe https://​zeitschrift-suburban.​de/​sys/​index.​php/​suburban/​issue/​view/​39).
 
2
Zwar gibt es auch hierzulande eine (sehr langsam) wachsende Soziologie der Elite und des Reichtums (Burzan und Vogel 2023; Neckel et al. 2018), doch wirft diese kaum einen Blick auf die alltäglichen Räume dieser statushohen Gruppen (für eine Ausnahme zu den Wohn- und Arbeitsorten deutscher Finanzmanager in London und Singapur siehe Meier 2009). Daher gelten Michael Hartmanns Worte für den deutschsprachigen Kontext heute mehr denn je: „Wenn man fragt, in welchem Verhältnis Elitesoziologie und Stadtsoziologie zueinander stehen, fällt die Antwort ganz eindeutig aus. Die Debatten und Erkenntnisse der einen Disziplin spielen für die jeweils andere so gut wie keine Rolle.“ (Hartmann 2018, S. 105)
 
3
Siehe etwa die umfangreiche Berichterstattung in der Berliner Boulevardpresse (BZ 2023).
 
4
Rolf Lindner (2004) beschreibt treffend, wie es ethnographisch arbeitenden Soziolog:innen häufig in die „wilden Teile“ der Städte gezogen hat. Wenig überraschend wird aus seiner „Geschichte der Stadtforschung“ schnell eine (überaus maskuline) Geschichte der Beforschung urbaner Marginalisierungsprozesse. Dennoch sei an dieser Stelle als erwähnenswerte Ausnahmen auf das von Harvey Warren Zorbaugh (1929) – selbst Mitglied der Chicagoer Schule – verfasste Buch The Gold Coast and the Slum hingewiesen sowie auf eine kleine Anzahl von in den 1990er-Jahren entstandenen Arbeiten zum Phänomen der „gated communities“ und Räumen der Angst, einschließlich Teresa Caldeiras (2000) beeindruckende Monographie City of Walls zu Sao Paulo und Setha Low (2003) Blick in die suburbanen Räume der Privilegierung in den USA.
 
5
Holmqvist bezeichnet die „leader communities“ wiederholt als „consecracy“, also als „Weihestätte“.
 
6
Ein gutes Beispiel dafür ist etwa seine Beschreibung des überaus gefüllten Fundbüros in Djursholm. Dieses erscheint bemerkenswert unberührt, da die meisten Bewohner:innen weder eine finanzielle Notwendigkeiten sehen, die verlorenen Dinge wieder in ihren Besitz zu nehmen, noch die dafür nötige Zeit investieren möchten.
 
7
Eigene Übersetzung der Autor:innen gekennzeichnet mit * nach der Jahreszahl.
 
8
Für eine gelungene ethnographische Auseinandersetzung an der Schnittstelle von Gender und Elite siehe die Arbeiten der Anthropologin Luna Glucksberg (2018). Gender spielt auch eine wichtige Rolle in Hugo Cerón-Anayas (2019) beeindruckender Golfclub-Ethnographie Privilege at Play. Das Buch untersucht, wie in alltäglichen Praktiken der Golfspieler:innen soziale Ungleichheiten in Mexico City reproduziert werden. Der Autor verwendet dabei das Konzept der hegemonialen Männlichkeit, um eine Reihe von Mechanismen aufzuzeigen, durch die Frauen im Golfclub in eine untergeordnete Position versetzt werden, darunter etwa die Zuweisung von Randzeiten oder ihr Ausschluss von der Bar.
 
9
Etwas verwunderlich ist jedoch, dass Wiesel Rachel Shermans (2017) Uneasy Street: The Anxieties of Affluence nicht rezipiert. Auch wenn in Shermans Monographie die Rolle der Nachbarschaft kaum eine Rolle spielt, hätte Wiesel durchaus von Shermans Analyse der Reichen als „moralischen Akteuren“ profitieren können. Tatsächlich wird in den Interviews von Sherman insbesondere die Rolle von Angst herausgestellt. Dies betrifft nicht nur die Angst der Wohlhabenden, den eigenen Wohlstand oder die berufliche Position zu verlieren, sondern auch die Angst, als snobistisch und verschwenderisch zu gelten.
 
10
Holmqvist ist hier etwas bemühter als Wiesel, da er die Interviewaussagen mit einer Reihe historischer Quellen zumindest kontextualisiert.
 
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Michel Pinçon verstarb am 26. September 2022.
 
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So ist den Autor:innen sehr wohl bewusst, dass ihre Untersuchungen privilegierten Kreisen zugleich in die Karten spielen. An einer bemerkenswerten Textstelle im Anhang von Les Ghettos du gotha stellen sie etwa fest: „Die Betroffenen stimmen mit unseren Texten überein und teilen uns manchmal sogar mit, dass sie diese gegenüber lobpreisenden Ansätzen, die ihnen nicht viel über sich selbst verraten, vorziehen. Unsere Bücher […] eröffnen ihnen neue Räume, um ihre eigenen Praktiken zu verstehen. Mehr noch, sie können unsere Analysen der Prozesse der sozialen Reproduktion instrumentalisieren, um ihre Strategien weiter zu verfeinern. Eine kritische Soziologie kann so zu einer Waffe für die Verteidigung von herrschenden Positionen werden, deren Funktionsweise sie aufdeckt.“ (Pinçon und Pinçon-Charlot 2010* [2007], S. 275)
 
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Politische Schlussfolgerungen waren bedauerlicherweise auch in früheren Arbeiten nicht die Stärke von Matthew Desmond, man denke etwa an die viel kritisierten marktaffinen Implikationen von Evicted. Für eine überzeugende Kritik der politischen Vorschläge ebenda. siehe etwa Burawoy (2021) und Slater (2021).
 
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Metadaten
Titel
Auf der Suche nach Grünwald und Grunewald: Zu einer Soziologie der Räume des Reichtums
verfasst von
Anthony Miro Born
Lars Meier
Publikationsdatum
03.05.2024
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Berliner Journal für Soziologie
Print ISSN: 0863-1808
Elektronische ISSN: 1862-2593
DOI
https://doi.org/10.1007/s11609-024-00522-7

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