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2023 | Buch

Berufsfelder der Pädagogischen Psychologie

Karrierewege, Kompetenzen, Tätigkeitsschwerpunkte

herausgegeben von: Oliver Dickhäuser, Birgit Spinath

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Meet the Expert: Wissen aus erster Hand

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Über dieses Buch

Dieses Buch informiert lebhaft über die vielfältigen Berufsfelder der Pädagogischen Psychologie. Herzstück des Buches sind Berichte praktisch tätiger Psychologinnen und Psychologen im Bereich der Pädagogischen Psychologie.

Die Praktiker/-innen ermöglichen einmalige Einblicke in den Inhalt ihrer Arbeit, notwendige Kompetenzen und die eigene Berufsbiografie. Durch anschauliche, gut verständliche Schilderungen aus dem Berufsalltag und Kurzversionen der Interviews in Video-Form werden die Autorinnen und Autoren als Person greifbar.

Das Buch eignet sich für all diejenigen Leser/-innen, die gern einen tiefen Einblick in die spannende Vielfalt der Tätigkeit von Pädagogischen Psychologinnen und Psychologen gewinnen möchten. Dieser Band bietet sowohl für Studierende als auch für Lehrende der Psychologie eine wichtige Berufsorientierung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung: Arbeitsfelder der Pädagogischen Psychologie
Zusammenfassung
In diesem Kapitel führen wir in Band ein. Wir skizzieren die Beliebtheit der Psychologie als Studienfach und machen deutlich, dass mit der Popularität des Faches auch spannende berufliche Anwendungen einhergehen. Diese werden in diesem Band für den Bereich der Pädagogischen Psychologie vorgestellt. Interviews mit Expertinnen und Experten, die in verschiedenen Organisationen tätig sind, geben lebendige Einblicke und zeigen, in wie vielen Bereichen pädagogischpsychologisches Wissen eine wichtige Grundlage für erfolgreiches berufliches Handeln ist.
Oliver Dickhäuser, Birgit Spinath
2. Erziehungs-, Partnerschafts- und Lebensberatung
Zusammenfassung
In einem sehr breit aufgegriffenen Modell der lebenslangen Laufbahnentwicklung beschreibt Donald Super (1980) menschliche Entwicklung als eine Kombination und Sequenz von Rollen, die eine Person im Verlauf ihres Lebens einnimmt. Zwei wichtige dieser von Super beschriebenen Rollen sind die Rolle als Kind und die Rolle als Partner. Alle Menschen sind Kinder ihrer Eltern und verbringen meist einen beträchtlichen Teil ihres Lebens gemeinsam in der Familie. Und häufig leben Menschen in einer Partnerschaft. Aus diesen Formen des sozialen Zusammenlebens und der Interaktion können spezifische Schwierigkeiten erwachsen, bei denen es besonderer psychologischer Unterstützung bedarf.
Bodo Reuser
3. Schulpsychologie
Zusammenfassung
Spätestens seit den School Shootings von Erfurt (2002) und Winnenden (2009) ist die Bedeutung von Psychologinnen und Psychologen für Beratung und Unterstützung in Schulen in den öffentlichen Fokus gerückt. Selbst wenn solche dramatischen Ereignisse die Notwendigkeit psychologischer Unterstützung besonders stark vor Augen führt: Schulpsychologinnen und Schulpsychologen gibt es natürlich schon deutlich länger. Der erste Schulpsychologe Deutschlands wurde 1922 in Mannheim beschäftigt.
Claudia Dickhäuser
4. Psychologische Diagnostik und Förderung von Schulleistungen
Zusammenfassung
Rund um die Themen Bildung und Erziehung gibt es in Deutschland ein breites Angebot durch Beratungs- und Förderstellen (z. B. Rätz et al., 2014). Häufig liegen die Schwerpunkte allgemein in der Erziehungs- und Familienberatung (► Kap. 2), aber es gibt auch Einrichtungen, die sich spezialisiert haben, z. B. auf genuin pädagogisch-psychologische Themen wie Hochbegabung, Lese-Rechtschreib-Schwäche und andere Lernschwierigkeiten oder aber auf Themen in der Schnittmenge zur Klinischen Psychologie wie z. B. Drogen und Sucht. Zum Aufgabenspektrum solcher Einrichtungen gehört auch Hilfe bei familiären Konflikten (z. B. Sorgerechtsregelungen), Fremdunterbringung und gerichtlichen Fragestellungen. Viele Beratungs- und Förderstellen sind in kommunaler oder kirchlicher Trägerschaft. Zunehmend gibt es auch kommerzielle Institute, die spezielle Dienstleistungen zur schulischen Förderung anbieten (z. B. Kumon zur Vermittlung von Mathematik und Sprachen).
Heike Rolli
5. Lernförderung und Lerntherapie
Zusammenfassung
Die Pädagogische Psychologie als wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich intensiv mit der Entstehung von Lernstörungen und darauf aufbauend mit der Intervention bei Lernstörungen. Auch der Frage danach, welche Verhaltensweisen (etwa mit Blick auf das eigene Lern- und Arbeitsverhalten oder die Regulation eigener Motivation) mittelbar (schul-)erfolgszuträglich sind, wird im Rahmen pädagogisch-psychologischer Forschung nachgegangen. Entsprechend haben viele der interventiven Techniken bei Teilleistungsstörungen oder Arbeitsproblemen ihre Wurzeln in der Pädagogischen Psychologie (vgl. Holz-Ebeling, 2010; Lauth et al., 2014).
Susanne Schreiber
6. Diagnose, Beratung und Förderung bei Hochbegabung
Zusammenfassung
Während dem Thema Hochbegabung lange Zeit wenig Beachtung geschenkt wurde, wird in den letzten Jahren zunehmend mehr Wert auf die Identifikation und insbesondere eine angemessene Förderung von Hochbegabten gelegt. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs haben sich einige Diagnose- und Beratungsstellen auf Hochbegabung spezialisiert. Da gleichzeitig die Forschung zur Hochbegabung einen Boom erlebt, sind solche spezialisierten Beratungsstellen häufig an Universitäten angegliedert (z. B. BRAIN an der Universität Marburg und das Tübinger Institut für Hochbegabung am Fachbereich Psychologie der Universität Tübingen). Während die Diagnostik zur Absicherung einer Hochbegabung weit entwickelt ist (Preckel et al., 2010), liegen zur Wirksamkeit von Fördermöglichkeiten für Hochbegabte nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vor (zsf. Subotnik et al., 2011).
Julia Schiefer
7. Human Factors
Zusammenfassung
Pädagogische Psychologinnen und Psychologen sind Experten für die Gestaltung von Instruktions- und Lernprozessen (► Kap. 8). Lernen findet nicht nur in Bildungsinstitutionen wie etwa der Schule oder Hochschule statt. Die professionelle Gestaltung von Lernprozessen ist auch für Unternehmen von sehr hoher Bedeutung, wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Blick auf ihre beruflichen Handlungskompetenzen aus- und weiterzubilden.
Michael Kutscher
8. Instructional Design
Zusammenfassung
Rund um das Lernen und Arbeiten mit digitalen Medien (z. B. Internet, Podcasts) sind neue Berufsfelder für Pädagogische Psychologinnen und Psychologen entstanden. Ein Name, unter dem einige dieser Berufe zusammengefasst werden könne, ist Instructional Design. Obwohl Instructional Design kein neuer Begriff ist (z. B. Gagné & Driscoll, 1988; Reigeluth, 1993), so ist er doch wenig bekannt und weckt Neugier auf das dahinterstehende Berufsfeld. Eine deutsche Übersetzung könnte „Gestaltung von Lernerfahrungen“ lauten. Auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Funktionsweise des Lernens mit Medien werden Lern- und Arbeitsumgebungen gestaltet (zsf. Gagné et al., 2004). Dazu sind neben psychologischen Kenntnissen auch solche über digitale Medien erforderlich, also Kompetenzen im Bereich der Informatik. Expertinnen und Experten für Instructional Design werden überall dort gebraucht, wo neue Anwendungen für digitale Lern- und Arbeitsmedien entstehen.
Philipp Starkloff
9. Bildungsadministration
Zusammenfassung
Mit Bildungsadministration sind diejenigen übergeordneten Instanzen gemeint, die für die Steuerung des Bildungswesens zuständig sind. Auf der obersten Ebene sind dies politische Instanzen wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) oder die jeweiligen Kultusministerien in den Bundesländern. Da Bildung Ländersache ist, sind die Landesministerien für die Steuerung der Bildung sehr wichtig. Da Bildung jedoch auch über Ländergrenzen hinweg gewisse Vereinheitlichungen und Abstimmungen benötigt, sind die 16 zuständigen Kultusministerminister in der Kultusministerkonferenz (KMK) zusammengeschlossen. In den Ländern sind verschiedene Einrichtungen für die Umsetzung der politischen Vorgaben zur Steuerung des Bildungssystems zuständig. Dies sind zum einen die Kultusministerien und zum anderen die darunter liegenden Ebenen der Schulaufsi cht.
Jessica Phillipp
10. Steuerung von Bildungsprozessen
Zusammenfassung
In den verschiedenen Bundesländern Deutschlands gibt es verschiedene Institutionen, deren Aufgabe primär darin besteht, (schulische) Bildungsprozesse in dem jeweiligen Bundesland dadurch zu verbessern, dass pädagogisches Personal fort- und weitergebildet wird. Diese Einrichtungen leisten wichtige Strukturierungsaufgaben bei der Steuerung von Bildungsprozessen insbesondere mit Blick auf die sogenannte dritte Phase der Lehrerausbildung, also diejenige Phase, die sich an die Ausbildung an der Universität (erste Phase) und am Studienseminar (zweite Phase) anschließt.
Birgit Pikowsky
11. Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
Zusammenfassung
Bildungsarbeit findet (nicht nur, aber auch) in verschiedenen Institutionen statt, etwa in Einrichtungen des Elementarbereichs, in allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen, in Hochschulen (► Kap. 12) oder in Betrieben. Diese unterschiedlichen Institutionen bedingen jeweils spezifische Möglichkeiten und Herausforderungen, wenn es gilt, die Frage zu beantworten, wie gut die jeweilige Bildungsarbeit ist und wie dieser Erfolg noch erhöht werden kann (Klieme & Tippelt, 2008). Um die Qualität insbesondere institutionalisierter schulischer Bildung besser erfassen, sichern und entwickeln zu können, unterhalten mittlerweile nahezu alle Bundesländer entsprechende Einrichtungen (zumeist als Landesinstitute bezeichnet), deren Aufgabe – bei je nach Bundesland unterschiedlichen Nuancierungen – primär darin besteht, die Ergebnisse schulischer Bildung zu erfassen und Schulen in ihrem Bemühen um gute Bildungsarbeit zu unterstützen.
Ulrike Rangel
12. Qualitätsmanagement für Studium und Lehre
Zusammenfassung
Der Bereich Qualitätssicherung für Studium und Lehre hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen (z. B. Wissenschaftsrat, 2008) und ist daher ein stark wachsendes Arbeitsfeld. Vor allem der Bologna-Prozess mit der Notwendigkeit zur Akkreditierung von Studiengängen und Institutionen hat dazu geführt, dass Prozesse und Strukturen für Qualitätsmanagement entwickelt und implementiert wurden (Benz et al., 2014). Dies hat zur Professionalisierung des Bereichs Studium und Lehre beigetragen. Das Aufgabengebiet von Qualitätsmanagerinnen und -managern rund um Studium und Lehre in der Hochschule reicht von Lehrevaluationen über Studiengang- und Absolventenbefragungen bis hin zu Akkreditierungsverfahren. Typischerweise werden diese Aufgaben von multidisziplinären Teams wahrgenommen, wobei Pädagogische Psychologinnen und Psychologen durch ihre methodischen und inhaltlichen Kompetenzen beste Voraussetzungen für die Aufgaben des Qualitätsmanagements in Hochschulen mitbringen.
Sophie van der Beek
13. Wissenschaftsjournalismus
Zusammenfassung
Die Aufgabe von Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten ist es, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse für die Allgemeinheit verständlich zu machen. Neben dieser „Übersetzerarbeit“ ordnen sie wissenschaftliche Erkenntnisse und deren Bedeutung für die Gesellschaft ein und hinterfragen Sachverhalte kritisch. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation.
Liesa Bauer
14. Forschung und Lehre
Zusammenfassung
Ein wichtiges Arbeitsfeld für Pädagogische Psychologinnen und Psychologen sind Hochschulen. Die Pädagogische Psychologie stellt die Expertise für Lehr-Lern-Prozesse zur Verfügung, die in Hochschulen an zahlreichen Stellen benötigt wird (z. B. Qualitätssicherung für Studium und Lehre; ► Kap. 12). In diesem Kapitel geht es um das Berufsfeld des Hochschullehrers bzw. der Hochschullehrerin. Dieses umfasst die drei großen Bereiche Forschung, Lehre und akademische Selbstverwaltung. Für Pädagogische Psychologie gibt es, im Vergleich zu anderen Teilbereichen der Psychologie, vergleichsweise viele Professuren.
Holger Horz
Metadaten
Titel
Berufsfelder der Pädagogischen Psychologie
herausgegeben von
Oliver Dickhäuser
Birgit Spinath
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-65879-6
Print ISBN
978-3-662-65878-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-65879-6

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