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2020 | Buch

CSR in Rheinland-Pfalz

Nachhaltige Entwicklung aus Sicht von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft

herausgegeben von: Marina Schmitz, Prof. Dr. René Schmidpeter

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Management-Reihe Corporate Social Responsibility

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Über dieses Buch

Dieses Buch liefert Ihnen Managementwissen zur Corporate Social Responsibility

Dieses Buch beschreibt die Entwicklungen im Bundesland Rheinland-Pfalz im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR). Die Herausgeber beleuchten dieses Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Beiträge in diesem Buch arbeiten die Erfahrungen und das Fachwissen von zahlreichen rheinland-pfälzischen CSR-Experten aus folgenden Bereichen auf:
Wirtschaft
Wissenschaft
Zivilgesellschaft
Politik

Dadurch vermittelt Ihnen dieses Buch einen umfassenden Überblick zur Corporate Social Responsibility und liefert gleichzeitig praxisorientiertes Insiderwissen. Auf diese Weise leistet dieses Buch einen wertvollen Beitrag für die zukünftige Ausrichtung und Weiterentwicklung des Corporate Social Responsibility-Standortes Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus erhalten Sie fundiertes Fachwissen und innovative Anregungen – ideal für CSR-Verantwortliche in anderen deutschen Bundesländern.

Wie lassen sich Nachhaltigkeit und Wettbewerb vereinen?

Das Thema der gesellschaftlichen Verantwortung gewinnt aus Sicht der Herausgeber immer mehr an Bedeutung. Schließlich haben aktuelle Entwicklungen wie die digitale Transformation Auswirkungen auf die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, zum Beispiel durch eine strategische Etablierung in den Bereichen CSR und unternehmerische Nachhaltigkeit. Um dabei erfolgreich zu sein, vermittelt Ihnen dieses Buch unternehmerisches Managementwissen mit Blick auf Corporate Social Responsibility. Dafür ist das Werk in drei Teilabschnitte untergliedert:
Impulse und Fallbespiele aus der Wissenschaft
Stimmen und Fallbeispiele aus der Unternehmenspraxis
Impulse und Fallbeispiele von Netzwerkakteuren, Verbänden, Zivilgesellschaft und Politik

Erfahren Sie in den gesammelten Fachbeiträgen – verfasst von maßgeblichen Expertinnen und Experten – u. a. mehr über:

Nachhaltigkeitsmanagement im Mittelstand
CSR als Treiber der Mitarbeiterbindung
Keine Nachhaltigkeit ohne Energiewende
Attraktives Handwerk – motivierte Mitarbeiter
Viele Handlungsempfehlungen für die Praxis

Auf diese Weise beleuchtet dieses Buch das Thema Corporate Social Responsibility nicht nur theoretisch. Bisher unbekannte Brancheneinblicke geben Ihnen Impulse für die Praxis. So sind Sie in der Lage, zukunftsweisende Nachhaltigkeitsstrategien im Rahmen des Sustainable Managements zu konzipieren. Dadurch schließen sich
unternehmerische Sozialverantwortung und Wettbewerb nicht aus. Das macht dieses Werk zu einer Empfehlung für Führungspersonen, Mitarbeiter im Change-Management sowie Studierende der Betriebswirtschaftslehre.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
CSR in Rheinland-Pfalz: Einführung in die Thematik und Beschreibung des Buchaufbaus

Das vorliegende Kapitel gibt einen Überblick über den Status quo des Themenkomplexes Corporate Social Responsibility (CSR), bevor detaillierter auf den Kontext von Rheinland-Pfalz und den dort vorherrschenden CSR-Aktivitäten Bezug genommen wird. Abschließend wird ein Ausblick auf die Kapitel dieses Sammelbands gegeben, in denen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik zu Wort kommen.

Marina Schmitz

Impulse und Fallbeispiele aus der Wissenschaft

Frontmatter
Corporate Social Responsibility – Digitalisierung als Chance für ländlich geprägte Räume

Ländlich geprägte Räume sehen sich zahlreichen Herausforderungen in der Daseinsvorsorge gegenüber – von der Arbeit und Bildung über Mobilität und Nahversorgung bis zur medizinischen Versorgung. Gleichzeitig lebt allerdings nur circa ein Drittel der deutschen Bevölkerung in urbanen Räumen. Und viele Menschen würden das Leben auf dem Land dem Stadtleben vorziehen, wenn die Versorgung auf dem Land in allen Lebensbereichen besser sichergestellt wäre.Digitale Lösungen bieten ein großes Potenzial, um diesen Herausforderungen zu begegnen und damit die Attraktivität ländlicher Regionen zu steigern. Unternehmen konzentrieren sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht allerdings vor allem auf die Smart Cities, da sie in urbanen Räumen mit viel kleineren zu erschließenden Flächen ein Vielfaches an potenziellen Kunden erreichen können als in den dünn besiedelten ländlichen Regionen. Aus Sicht der Corporate Responsibility ist es daher von entscheidender Bedeutung, neben kurzfristigen betriebswirtschaftlichen Interessen auch gesellschaftliche Interessen in den Mittelpunkt zu rücken, da nur ein ausgeglichenes Lebensangebot in Stadt und Land zu einer nachhaltig ganzheitlichen Lösung im Sinne der Gesellschaft führen kann.Dieses Kapitel zeigt anhand des Forschungsprogramms „Smart Rural Areas“ des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE Potenzial und Lösungsansätze der Digitalisierung auf, um die Attraktivität ländlicher Räume zu steigern. Die Digitalisierung versteht sich dabei nicht als alleiniges Heilmittel, sondern als Verstärker und Beschleuniger für Initiativen des realen, analogen Lebens. Dazu zeigt das Kapitel die Möglichkeiten digitaler Plattformen auf, die nachhaltige Lösungen im Sinne der Corporate Responsibility bieten können, wenn man die gesellschaftliche und damit auch die staatliche und kommunale Verantwortung im Rahmen der Digitalisierung nicht nur auf den Breitbandausbau reduziert, sondern im Sinne einer digitalen Diensteinfrastruktur versteht.

Peter Liggesmeyer, Nicole Spanier-Baro
Augmented Reality und Corporate Social Responsibility
Augmented Reality: Möglichkeiten und Risiken

Augmented Reality (AR) ist eine Technologie, die zunehmend ihren experimentellen Charakter verliert und kommerziell eingesetzt wird. Der Beitrag definiert den Begriff und grenzt ihn ab, beschreibt technische Grundlagen und mögliche Anwendungsszenarien. Aktueller Entwicklungsstand und Chancen dieser Technologie werden beschrieben. Wie bei fast jeder neuen Technologie entstehen aber auch Risiken, die in einigen Fällen auch zu einem gesellschaftlichen Diskurs führen werden. Dies ist bei AR-Anwendungen der Fall; daraus ergeben sich Verantwortlichkeiten der entwickelnden Unternehmen, die diskutiert werden.

Anett Mehler-Bicher, Lothar Steiger
CSR am Institut für Technologie und Arbeit e. V. der TU Kaiserslautern: Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung

Der Beitrag zeigt die CSR-Aktivitäten am Institut für Technologie und Arbeit an der TU Kaiserslautern. Neben Aktivitäten, die man als Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung interpretieren kann, geht es sowohl um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik als auch um Umsetzungsprojekte in der Praxis. Dazu werden Publikationen und Vorträge genauso thematisiert wie Forschungsprojekte und Dissertationen. In zwei größeren Projekten der Automobilzulieferer- und der Automobilindustrie werden Wege einer praktischen Umsetzung und die damit verbundenen Probleme erörtert. Nach einer kurzen Darstellung der internationalen Aktivitäten in Arbeitsgruppen und bei Kongressen werden die Aktivitäten der letzten Jahre im Hinblick auf die erzielten Ergebnisse kritisch bewertet. Eine zusammenfassende Bewertung schließt auch einige Anregungen für Rheinland-Pfalz mit ein.

Klaus J. Zink
Hochschulen und Nachhaltigkeit: Fallstudie der Technischen Universität Kaiserslautern

Die Weltgemeinschaft drückt mit der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und den darin festgelegten Sustainable Development Goals ihre Überzeugung aus, dass sich die Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam lösen lassen. Zunehmend rücken dabei die Wissenschaft bzw. die Hochschulen als organisationale Akteure in den Fokus. In diesem Beitrag fassen wir die internationale Literatur zur Bedeutung von Hochschulen für eine nachhaltige Entwicklung kurz zusammen. Daraufhin fokussieren wir auf die Technische Universität Kaiserslautern, die als einzige Universität in Rheinland-Pfalz eine zentral finanzierte Einrichtung zur fachübergreifenden Koordination von Nachhaltigkeitsthemen vorzuweisen hat. Wir zeigen ihre Rolle für nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Lehre, Forschung, Betrieb und Transfer auf. Die Fallstudie zeigt, dass Hochschulen mit einem Bottom-up-Approach von Nachhaltigkeitsthemen dem dynamischen und dezentralen Charakter ihrer Organisation gerecht werden und eine Vernetzung verschiedener Abteilungen, Lehrenden, Forschenden und engagierten Mitarbeitenden und Studierenden essenziell für den Erfolg ist.

Katharina Spraul, Julia Hufnagel
CSR in der angewandten Lehre

Der Artikel beschreibt die Bedeutung der universitären Ausbildung insbesondere der Ausbildung zukünftiger Unternehmenslenker im Fachbereich Business für eine zukünftige und nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Hierbei wird neben der Einbindung ethischer Ansätze in die Ausbildung (Service Learning) hochschulintern auch auf die Bedeutung der globalen Vernetzung hingewiesen (Internationale Kooperationen mit Entwicklungsländern). Das Zusammenspiel eines holistischen, ethischen hochschulinternen Lehransatzes mit internationaler Exponiertheit kann durch den Wirkungszusammenhang zwischen Education – Empowerment – Employability zu Economic Development im globalen Kontext führen.

Claudia Hensel
Gelebte CSR in der Hochschule – Best Practice am Umwelt-Campus Birkenfeld

Hochschulen haben eine besondere Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung, denn sie bilden die Entscheider von morgen aus. Daher ist es besonders wichtig, dass Hochschulen ihre gesellschaftliche Verpflichtung wahrnehmen. Dazu ist ein ganzheitlicher Ansatz zu wählen, der alle Bereiche der Hochschulen integriert. Gelebte Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet für Hochschulen, dass sie CSR in Lehre, Forschung und Betrieb integrieren müssen. Einen geeigneten Rahmen für die Umsetzung von CSR an Hochschulen bietet der 2018 veröffentlichte Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) für Hochschulen, der gegliedert nach den vier Bereichen Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft insgesamt 20 hochschulspezifische Kriterien benennt. Basierend auf einem Nachhaltigkeitsleitbild sollen Hochschulen ihr eigenes Verständnis von Nachhaltigkeit entwickeln, entscheiden, welche Kriterien des DNK für die Hochschule wesentlich sind, und für diese jeweils die Handlungsfelder Governance, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Betrieb, Lehre, Forschung und Transfer bearbeiten. Der Umwelt-Campus Birkenfeld wird oft als die „grünste Hochschule“ Deutschlands bezeichnet. Nicht ohne Grund, denn im GreenMetric-Ranking 2018 belegte der Umwelt-Campus weltweit Platz 6 von mehr als 700 teilnehmenden Hochschulen aus 81 Ländern und war die Nr. 1 in Deutschland. Der Beitrag stellt den Umwelt-Campus Birkenfeld vor und zeigt, wie an diesem innovativen Standort der Hochschule Trier die Handlungsfelder des hochschulspezifischen Nachhaltigkeitskodex umgesetzt werden und CSR gelebt wird.

Klaus Helling
CSR an der Universität Koblenz-Landau: Beispiel Bildungsteilhabe und Nachhaltigkeit

Die Universität Koblenz-Landau stellt sich in vielfältiger Weise ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Als Beispiele für die über ihre Kernaufgaben in Forschung und Lehre hinausgehend wahrgenommene Corporate Social Responsibility werden hier unter dem Nachhaltigkeitsziel Bildungsteilhabe die sehr gut etablierten außerschulischen Lernstandorte sowie die Ansätze im Bereich Open Educational Ressources OER vorgestellt.

May-Britt Kallenrode, Engelbert Niehaus, Melanie Platz, Jörg Rapp, Björn Risch, Jürgen Roth, Marie Schehl, Tobias Seibrich
Mehr als nur Fair-Trade-Kaffee: Nachhaltigkeit und unternehmerische Gesellschaftsverantwortung an der Universität Trier in Studium, Lehre, Forschung und Verwaltung

Die 1970 wiedergegründete Universität Trier wurde, nach einer provisorischen Unterbringung in den Anfangsjahren, als Campus-Universität im Grünen angelegt. Dieser Campus dient den Studierenden und Universitätsangehörigen nicht nur als Erholungs- und Freizeitfläche, sondern begeistert auch mit Kunstobjekten und besonderer Landschaftsarchitektur. Bundesweit einmalig ist bislang das 2015 eingeführte Kultursemesterticket, welches an drei Tagen der Woche den Studierenden kostenlosen Eintritt in Kulturinstitutionen der Stadt bietet. Besonders stolz ist die Universität auf das Audit-Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“, welches erstmals 2002 verliehen wurde. Die erfolgreiche Bewerbung um die Auszeichnung „Fairtrade-University“ erfolgte Ende des Jahres 2017 – ein konsequenter Schritt, denn das Thema Nachhaltigkeit wird von der Universität schon seit mehreren Jahren mit Stringenz und Ernsthaftigkeit verfolgt. Die Beschäftigung mit nachhaltigem Handeln ist aus der Verwaltung, Lehre und Forschung nicht mehr wegzudenken. Mitte August 2018 nahm der Universitätspräsident die Auszeichnung entgegen.

Michael Jäckel, Daniel Bauerfeld
Mehr Nachhaltigkeit wagen – Impulse für eine gestärkte unternehmerische Verantwortung als Wertbeitrag im Land

Chancen für mehr Nachhaltigkeit in rheinland-pfälzischen Unternehmen müssen erkennbarer und Anreize dafür seitens des Landes verstärkt gesetzt werden. Der Beitrag illustriert mit Beispielen, wie eine zukunftsfähige und aussichtsreiche Entwicklung in unserer Region mit nachhaltigkeitsorientiertem Management befördert werden kann. Dies funktioniert nur über das kooperative Zusammenspiel aller wichtigen Player. Der Autor, selbst an der Nahe geboren und aufgewachsen, beschreibt in Mosaiken eine kleine Auswahl an Instrumenten und Best-Practice-Erfahrungen, wie praxiserprobte Wege in kleinen und mittleren Unternehmen beschritten werden können, um in summa mehr Nachhaltigkeit zu verankern. Die Ausführungen, regionale Besonderheiten würdigend, mögen motivieren, den Erfolg nachhaltiger Strategien, flankiert von zugewandter rheinland-pfälzischer Wirtschaftspolitik, mitzutragen. Das Toolset für mehr Nachhaltigkeit im Management ist größer und selbstverständlicher geworden – auch wenn es bisweilen mehr Zeit und Geduld in Anspruch nimmt, es zeitgemäß umzusetzen. Das Potenzial für die Wirtschaft im Lande, hier voranzuschreiten, ist beachtlich.

Klaus Rick
Management und Netzwerke – eine Strategie zur Zukunftsfähigkeit von Regionen

Die Diskussion über die (nachhaltige) Raum- und Regionalentwicklung bewegt sich derzeit auf verschiedenen Ebenen: Während die Leitbilder der Raumentwicklung den Anspruch eines (großräumigen) Orientierungsrahmens haben, zeigt sich in der Regionalentwicklung mehr und mehr die Tendenz zu (kleinräumiger) projektgestützter Entwicklung, nicht zuletzt auch bedingt durch die regional- und strukturpolitischen Instrumente der Europäischen Union. Der Beitrag zeigt die Herausforderungen und Trends für ländliche Räume ebenso auf wie Entwicklungspfade und Instrumente zur Gestaltung des demografischen und sozioökonomischen Strukturwandels in Gestalt von Regional-, Projekt- und Netzwerkmanagement.

Gabi Troeger-Weiß
CSR als Treiber der Mitarbeitergewinnung und -bindung

Die CSR (Corporate Social Responsibility), die soziale Verantwortung des Unternehmens, orientiert sich nach außen und innen an den Stakeholdern des Unternehmens. Beide CSR-Ausrichtungen, die externe vs. die interne CSR, sind effektive Treiber für die Mitarbeitergewinnung und -bindung an das Unternehmen, d. h. die affektive Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen. Auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse werden diese empirisch geprüften Effekte des CSR-Konzepts auf das Personalmanagement (Human Resource Management, HRM) übertragen. Darüber hinaus wird ein weiterer Aspekt im Fokus stehen, inwieweit die Generation Y die externe vs. die interne CSR anders als die vorherigen Generationen bewertet. Abschließend werden die relevanten HR-Konzepte diskutiert und wie diese auf die relevanten Aspekte der CSR anzupassen sind.

Susanne Rank
Klimaschutz durch eine angepasste Mitarbeitermobilität – wie attraktive Angebote den täglichen Arbeitsweg verändern können

Die beruflich bedingte Mobilität ist in Ballungsräumen ein zentrales Handlungsfeld im Hinblick auf das Ziel einer Reduzierung von CO2-Emissionen. Neben der Vermeidung nicht notwendigen motorisierten Individualverkehrs ist vor allem die Verlagerung auf klimafreundliche Alternativen eine wichtige Anpassungsoption. Um einen solchen Verhaltenswandel zu erreichen, ist es wichtig, die Nutzer und ihre Bedürfnisse in das Zentrum der Betrachtung zu stellen. Zu diesem Zweck wurden im durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekt „Klimafreundliche Mitarbeitermobilität“ am Institut für Management und Innovation der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen Nutzerpräferenzen für Ausgestaltungen klimafreundlicher Mobilitätslösungen untersucht.

Philipp Tachkov, Svenja Richler, Arabella Gregor

Impulse, Stimmen und Fallbeispiele aus der Unternehmenspraxis

Frontmatter
Nachhaltigkeitsmanagement im Mittelstand – oder: nachhaltig managen im Mittelstand?

Im Mittelstand gibt es kein Nachhaltigkeitsmanagement – der Mittelstand managt nachhaltig. Ganz einfach, weil es dort keine Manager gibt. Im Mittelstand gibt es Unternehmer. Während das Management in der Großindustrie Nachhaltigkeitsbeauftragte ernennt, Nachhaltigkeitsberichte verfasst und Nachhaltigkeit kommuniziert, tut ein Unternehmer, was er immer getan hat. Er entwickelt sein Unternehmen weiter. So, dass es auf Dauer Bestand hat. Als tragfähige Erwerbsgrundlage, die Wohlstand und Beschäftigung sichert. Als fairer Sozialpartner für Mitarbeiter und Gesellschaft. Mit dem Bestreben, eine lebenswerte Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Das ist das ureigenste Interesse eines Unternehmers. Und so selbstverständlich, dass kaum auffällt, dass nachhaltige Unternehmensführung eigentlich im Mittelstand zu Hause ist.

Christine Kübler
Keine Nachhaltigkeit ohne Energiewende

In der CSR-Berichterstattung müssen Klimaschutz und Energiewende eine zentralere Rolle spielen. Denn wenn es uns nicht gelingt, die Zielsetzungen der Agenda 2030 und des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, wird dies zu gravierenden gesellschaftlichen Umwälzungen führen. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt Kommunen und ihre Bürger sowie Unternehmen auf ihrem Weg in eine neue Energiezukunft.

Thomas Pensel, Dagmar Schneider
innogy aktiv vor Ort – Mitarbeiter für Mitmenschen in Rheinland-Pfalz

Mit dem Mitarbeiterprogramm „Aktiv vor Ort“ hat innogy ein Programm geschaffen, das Kommunen, Kunden, Mitarbeiter und innogy selbst zusammenbringt und Projekte vor Ort in ehrenamtlicher Umsetzung zum Erfolg führt. Städte und Gemeinden sind dankbar für die ehrenamtliche Hilfe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben dem Unternehmen ein Gesicht in der Region und gleichzeitig wird die Verbundenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit dem Unternehmen gestärkt. Und dies seit mehr als 10 Jahren. Aktiv vor Ort ist ein wichtiger Baustein zum Leben einer sozialen Kultur bei innogy, unterstreicht die Arbeitgeberattraktivität und trägt nachhaltig zur Fachkräftesicherung bei.

Beatrix Ziegler, Michael Dötsch
Vom Baum bis ins Glas: Nachhaltigkeit bei Eckes-Granini

Unternehmerische Verantwortung und nachhaltiges Handeln bilden für Eckes-Granini als Familienunternehmen mit über 160-jähriger Firmengeschichte seit jeher zwei wesentliche Grundpfeiler der Geschäftstätigkeit. Reiner Pfuhl, Leiter Supply Chain und Umweltmanagement bei Eckes-Granini Deutschland, zeigt die Bedeutung von Partnerschaften und Austausch in einem Netzwerk für Nachhaltigkeit und gibt einen Überblick über die zahlreichen Nachhaltigkeitsinitiativen des international erfolgreichen und lokal verbundenen Familienunternehmens.

Reiner Pfuhl
CSR bei SCHOTT: Verantwortung für das Unternehmen, die Menschen und die Umwelt

Der Spezialglashersteller SCHOTT versteht CSR als verantwortungsvolle Unternehmensführung, die als Leitprinzip für alle Aspekte der Geschäftstätigkeit gilt. Als Stiftungsunternehmen setzt SCHOTT seit jeher auf nachhaltige Entwicklung und langfristigen Erfolg, und zwar auf der Basis von Innovationen und Technologieführerschaft. Zugleich nimmt das Unternehmen eine besondere Verantwortung für die Mitarbeiter, die Gesellschaft insgesamt und die Umwelt wahr. Vor dem Hintergrund dieses ganzheitlichen Ansatzes beleuchtet der Beitrag alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: wie SCHOTT unternehmerisch strukturiert ist und agiert (ökonomische Dimension), wie es zu den Mitarbeitern und zur Gesellschaft insgesamt (soziale Dimension) und zur Umwelt (ökologische Dimension) steht.

Jürgen Steiner
Verantwortung im Spiel: Corporate Responsibility bei der LÖWEN-Gruppe

Die Glücksspielbranche steht nach landläufiger Auffassung im direkten Widerspruch zu Nachhaltigkeit und unternehmerischer Verantwortung. Dieser Eindruck geht zurück auf das sozial sensible Produkt, das die Unternehmen anbieten. Verstärkt wird er durch eine politische und öffentliche Diskussion, bei der vor allem die Forderung nach stärkeren Restriktionen im Vordergrund steht. Dieser Umgang mit dem Glücksspiel ist Resultat von Unwissen oder nur oberflächlicher Kenntnis des gesellschaftlichen Phänomens Spielen. Hinzu kommt das Gebaren illegaler Anbieter, die weder Regulierung kennen, noch eigene Qualitätsstandards pflegen und damit die öffentliche Wahrnehmung dominieren. Dass Glücksspiel und CSR dennoch kein Widerspruch sein muss, ist Gegenstand dieses Beitrags. Er geht den Fragen nach: Worin liegt die unternehmerische Verantwortung im Glücksspiel? Wie wird die LÖWEN-Gruppe ihr gerecht? Welche Haltung verbindet sich damit? Und wo liegen die Herausforderungen? Als in Deutschland führender Hersteller und Betreiber von Geldspielgeräten sowie von bundesweit über 550 Spielhallenstandorten ist die LÖWEN-Gruppe Impulsgeber einer ganzen Branche. Sie prägt die Diskussion um industrieseitige Qualitätsstandards und setzt sich für sinnvolle, wirksame und konsequente politische Regulierung im Sinne einer Stärkung des legalen, attraktiven und sicheren Spiels ein. Die LÖWEN-Gruppe setzt auf Qualität und Standardisierung in ihren Nachhaltigkeitsanstrengungen, in deren Fokus stets der Spielgast steht. Und sie dokumentiert und belegt diese Bemühungen – nicht zuletzt mit der Entsprechung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex, einem von der deutschen Bundesregierung ins Leben gerufenen Reportingstandard, der inzwischen zu einem anerkannten Berichtsstandard in der deutschen Industrie geworden ist.

Daniel Henzgen, Simon Obermeier, Willi Cornel
CSR am Beispiel der mitcaps GmbH

Die mitcaps GmbH ist ein inhabergeführtes IT-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Mainz und aktuell 20 Mitarbeitenden. Als VNO (Virtual Network Operator) stellt mitcaps für seine mittelständischen Kunden Infrastrukturen und Technologien verschiedener Anbieter zu einer hybriden Ende-zu-Ende-Lösung zusammen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von gemanagten, bedarfsgerechten VPN-Netzwerklösungen. Weitere Dienstleistungen, wie Consulting, Internet Security, Konvergenzlösungen und allgemeine IT-Dienste, runden das Angebot ab. Die mitcaps GmbH legt ihr Engagement im Bereich CSR (Corporate Social Responsibility) auf langfristige und nachhaltige Strategien aus. Diese werden unterstützt durch die eigenen Unternehmenswerte, welche bereits früh in der Unternehmenshistorie definiert wurden. Die moralische Verpflichtung zum Leisten eines positiven Beitrags für Gesellschaft, Belegschaft und Umwelt bildet den Kontext. Im Folgenden werde Projekte, Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten zum Thema CSR bei mitcaps vorgestellt. Abgerundet wird der Einblick von einem Fazit im Zusammenhang von CSR in Rheinland-Pfalz.

Rebecca Helmdach, Wilfried Röttgers
CSR 4.0 bei Arend – Durch Digitalisierung verantwortungsbewusst handeln

In „CSR 4.0 – Durch Digitalisierung verantwortungsbewusst handeln“ wird die gesellschaftliche Verantwortung auf eine neue Ebene gehoben. Neben den klassischen Instrumenten wie Spenden und Sponsoring versteht das Industrieunternehmen Arend Prozessautomation unter CSR die Optimierung von Produktionsprozessen und -abläufen. Mithilfe des Einsatzes von Robotik-Technologie, hochsicheren Datensammlern sowie zukunftsträchtigen Forschungsprojekten wird gesellschaftliche Verantwortung auf die Gestaltung der Arbeitsplätze und den Erhalt der Wirtschaftlichkeit einzelner Unternehmen übertragen. CSR erhält durch die kombinierte Anwendung von klassischem Verständnis und moderner Perspektive eine neue Bedeutung.

Sara Hengel
Family Business Governance als Grundlage einer nachhaltigen CSR im Familienunternehmen Zschimmer & Schwarz

Family Business Governance als Grundlage einer nachhaltigen CSR im Familienunternehmen Zschimmer & Schwarz.Am Beispiel des 125-jährigen Familienunternehmens Zschimmer & Schwarz wird die Bedeutung einer Family Business Governance als Grundlage einer nachhaltigen CSR dargestellt. Hierbei werden zunächst die Begriffe der Family und Corporate Governance sowie Family Business Governance erläutert. Im Anschluss folgt eine praxisnahe Darstellung der Verzahnung von Family Business Governance und CSR als Ausgangspunkt für eine nachhaltige Unternehmenssicherung.

Christian Schwarz
Mehr Nachhaltigkeit durch gezielte Entwicklung unseres Produktportfolios – Fallbeispiel BASF

Kernelement des umfassenden Nachhaltigkeitsmanagements der BASF ist die Bewertung und Steuerung von Produktportfolio, Forschung und Produktionsverfahren nach dem Beitrag zur Nachhaltigkeit. Grundlage dafür ist die Einteilung in vier Kategorien auf Basis des Sustainable Solution Steering®. Die Nachhaltigkeitskriterien basieren sowohl auf globalen Herausforderungen als auch auf dem intensiven Austausch mit Kunden und anderen Stakeholdern, um deren steigenden Bedürfnissen nach Nachhaltigkeit noch besser Rechnung zu tragen. Dieser kontinuierlich angelegte Verbesserungsprozess in Richtung Nachhaltigkeit trägt dazu bei, den Unternehmenszweck der BASF „We create chemistry for a sustainable future“ (Chemie die verbindet, für eine nachhaltige Zukunft) umzusetzen und den langfristigen Geschäftserfolg der BASF zu sichern. Mit dem Unternehmenszweck „We create chemistry for a sustainable future“ (Chemie die verbindet, für eine nachhaltige Zukunft) setzt BASF auf Innovationen aus der Chemie, um das Ziel der Nachhaltigkeit noch besser erfüllen zu können und den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Hierzu wurde unter Berücksichtigung globaler Herausforderungen ein Sustainability-Solution-Steering-Prozess eingeführt, um unser gesamtes Produktportfolio hinsichtlich Nachhaltigkeitskriterien zu bewerten und zu steuern. Dabei wird umfassend betrachtet, wie das Produkt hergestellt und angewandt wird. Mit diesem Prozess haben wir die rund 60.000 Produktanwendungen der BASF entsprechend ihres Nachhaltigkeitsbeitrags in vier Kategorien eingeteilt. Im Geschäftsjahr 2017 hat BASF mehr als 27 % des Umsatzes mit innovativen Produktanwendungen erzielt, die einen besonderen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten. Indem wir dieselbe Kategorisierung bei der Bewertung und Steuerung unserer Innovations-Pipeline anwenden, wird dieser Anteil und damit unser Beitrag zur Nachhaltigkeit weiter wachsen.

Michael Heinz
CSR ist CSR — oder? Was ist anders bei Hevert-Arzneimittel

CSR ist nie gleich CSR, denn es hat neben allen strategischen Komponenten und theoretischen Modellen vor allem auch eine persönliche Ausrichtung: die durch die Inhaber und Geschäftsführung. Bei Hevert bedeutet das, dass ein Familienunternehmen mit langer Tradition und Verwurzelung in der Region Rheinland-Pfalz CSR-Aktivitäten unterstützt, die zum Unternehmen passen. Besonders bei Hevert ist, dass viele Aktionen unterstützt werden, große und kleine, nationale und internationale und dass alle mit demselben großen Elan betreut werden. Es ist besonders für ein Unternehmen des Mittelstandes, so viele Aktivitäten im Bereich CSR tatsächlich zu unterstützen und umzusetzen und das mit relativ wenig Manpower. CSR stellt aber eben das Fundament des Hevert-Hauses dar und auf dieses gründet die Unternehmensstrategie.

Mathias Hevert, Ivonne Atzler, Marianne Sallinger
Nachhaltige Netzwerkarbeit der Sebapharma GmbH & Co. KG

Seit über 50 Jahren lebt die Sebapharma GmbH & Co. KG soziale Nachhaltigkeit, setzt nachhaltige Projekte mit einem Höchstmaß an Enthusiasmus und eigenen personellen und finanziellen Ressourcen um und nutzt ihren Bekanntheitsgrad und ihre (über-)regionale Vernetzung, um als Impulsgeber in unterschiedlichen Netzwerken soziale Nachhaltigkeit durch die beispielhafte Wahrnehmung von unternehmerischer Verantwortung zu fördern, Perspektiven zu schaffen und eine Verbesserung der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen für die Menschen, insbesondere im ländlichen Raum der Mittelrhein- und Rhein-Hunsrück-Region zu bewirken, die von den Auswirkungen des demografischen Wandels und der Landflucht in besonderem Maße betroffen sind. In 2017 wurde die Sebapharma für ihre Leistungen im Bereich der sozialen und regionalen Nachhaltigkeit von der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz e. V. als „Zukunftsunternehmen 2017“ ausgezeichnet.

Harald Düster, Laura Wiederhold
Den Menschen dienen – CSR bei Boehringer Ingelheim

Als Familienunternehmen plant Boehringer Ingelheim in Generationen und hat bei allen unternehmerischen Aktivitäten die Verantwortung für Mensch und Umwelt im Blick. Soziales und gesellschaftliches Engagement haben seit jeher einen hohen Stellenwert und sind auch jenseits des Kerngeschäfts fest in der Unternehmenskultur verankert. Vom nachhaltigen Kaffeeprojekt in Ostafrika über die konsequente Bodensanierung am Stammsitz in Ingelheim bis hin zum ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagement: Bei Boehringer Ingelheim hat praktizierte unternehmerische Verantwortung viele Gesichter. Der Beitrag stellt einige ausgewählte Projekte vor, die exemplarisch die breite Palette dessen widerspiegeln, was das forschende Pharmaunternehmen unter Corporate Social Responsibility versteht.

Stefan Rinn, Martin Beck, Andrea Freund-Kremer, Alexandra Rehn
Die Deutsche Bank und Corporate Social Responsibility

Dieser Artikel beschreibt, wie die Deutsche Bank mit dem Thema Soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) in Deutschland umgeht, und wie sie ihre CSR-Aktivität strukturiert und organisiert. In Rheinland-Pfalz hat die Deutsche Bank zum Beispiel in den vergangenen zehn Jahren mehr als 100 Projekte begleitet – alle als Teil von nationalen Initiativen, die im Folgenden näher beschrieben werden. Es wird auf die drei Kernthemen Bildung, Unternehmertum und Gemeinschaft Bezug genommen, und es soll deutlich werden, wie gesellschaftlicher und unternehmerischer Nutzen Hand in Hand gehen können. Dabei wird dargestellt, welche Initiativen die Deutsche Bank umsetzt und welche Erfolge sie bisher verbuchen kann. Außerdem zeigt dieser Beitrag, dass finanzielle Unterstützung zwar ein wichtiger Aspekt von CSR ist, echtes gesellschaftliches Engagement aber eine mindestens ebenso entscheidende Rolle spielt.

Kai Giesel, Fabian Schreiber, Joshua Koch
Unsere Sparkassen im Dienst der Bürgerinnen und Bürger

„Die Sparkassen dienen dem Gemeinwohl“: Diese Handlungsmaxime leitet die Sparkassen mit ihrem nachhaltigen, auf die Menschen und die regionale Wirtschaft ausgerichteten Geschäftsmodell. Seit mehr als 200 Jahren stehen unsere Sparkassen für das, was heute unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ zusammengefasst wird. Drei wichtige Ausprägungen der Gemeinwohlorientierung und Nachhaltigkeitsidee der Sparkassen werden in diesem Beitrag beleuchtet: 1. Die Bürgerdividende. Wer Kunde oder Kundin einer Sparkasse ist, der investiert in seine Heimat. Rund 120 Mio. EUR Stiftungskapital und 21,4 Mio. EUR für gesellschaftliches Engagement haben die Sparkassen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2018 an die Menschen und Kommunen in ihren Geschäftsgebieten zurückgegeben. 2. Die Digitalisierung. Das Kundenverhalten in der digitalen Welt hat sich rasant verändert, ebenso die Kundenerwartungen an digitalen Dienstleistungen. Deshalb sind die Sparkassen ihren Kundinnen und Kunden auf allen Kommunikationswegen nah, ob online oder offline. 3. Die Teilhabe. Es gehört im Rahmen des öffentlichen Auftrags zum Selbstverständnis der Sparkassen, ihre Dienstleistungen und Filialen barrierefrei zu gestalten. Davon profitieren alle.

Beate Läsch-Weber
Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB): Nachhaltigkeit – von Anfang an

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) als Förderbank des Landes hat den Fokus auf der Verantwortung für die Gesellschaft – und das schon seit ihrer Gründung im Jahr 1993. Aufgrund ihrer Aufgabe und ihrer Überzeugung ist es bei allen Förderprogrammen der ISB das Bestreben, im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln und zu entscheiden: im Sinne der Ökologie durch Umweltprogramme, im Sinne der Ökonomie vor allem durch die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, im Sinne der sozialen Verantwortung durch die Förderung von bezahlbarem Wohnraum. Basis dafür ist der Auftrag, das Gemeinwohl zu fördern, aber auch der eigene Anspruch, das Land und die Menschen durch vielfältige Angebote weiterzubringen, die nachhaltige Projekte überhaupt erst möglich machen.

Ulrich Dexheimer
CSR-Berichterstattung und Prüfung – ein Einblick von KPMG
Die Umsetzung der nichtfinanziellen Erklärung in der Praxis

Zur Sichtbarkeitssteigerung ökologischer und sozialer Folgen unternehmerischen Handelns hat der Gesetzgeber im April 2017 die CSR-Richtlinie der Europäischen Kommission in deutsches Recht überführt (European Union 2014). Damit ist die Berichterstattung zu CSR-Belangen erstmals gesetzlich reguliert.Die sich hieraus ergebenden neuen Anforderungen für berichtspflichtige Unternehmen können anhand einer Analyse des Geschäftsjahres 2017 in Deutschland und Rheinland-Pfalz aufgezeigt werden. Im Ergebnis zeigt sich, dass eine sehr heterogene Berichterstattung im ersten Anwendungsjahr stattgefunden hat. Insbesondere sind unterschiedliche Ansätze in der Berichterstattung und Prüfung zwischen den Börsensegmenten und Branchen der berichtspflichtigen Unternehmen erkennbar. Die Berichterstattung zwischen kapitalmarktorientierten Unternehmen und berichtspflichtigen nichtkapitalmarktorientierten Unternehmen (z. B. bestimmte Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen) ist sehr unterschiedlich.

Alexander Glöckner

Impulse und Fallbeispiele von Netzwerkakteuren, Verbänden, Zivilgesellschaft und Politik

Frontmatter
Rheinland-Pfalz: Die Landesregierung als nachhaltiger Akteur und Partner

Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) sind als betriebswirtschaftliches Thema in der Wirtschaft angekommen und für große Teile der Unternehmerschaft zum selbstverständlichen Bestandteil ihrer Unternehmensführung geworden. Gerade in Rheinland-Pfalz gibt es dafür zahlreiche gute Beispiele für Unternehmen aller Größenordnungen, vom Großkonzern bis zum Kleinunternehmen. Die Politik hat dabei die Aufgabe, gute Rahmenbedingungen zu schaffen und es den Unternehmen zu ermöglichen, sicher planen, entscheiden und handeln zu können. Eine Landesregierung als politischer und wirtschaftlicher Akteur muss aber auch mit gutem Beispiel vorangehen und nach innen und außen nachhaltig agieren. Dieser Verantwortung wird Rheinland-Pfalz gerecht. Mit der Nachhaltigkeitsstrategie, die sich das Land 2001 als eines der ersten Bundesländer gegeben hat und die seitdem stetig weiterentwickelt wird, haben wir ein starkes Instrument, um Nachhaltigkeit in das Regierungshandeln zu integrieren. Dabei leisten alle Ressorts der Landesregierung ihren Beitrag – die Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele ist eine Querschnittsaufgabe. Sozial gerecht – wirtschaftlich stark – ökologisch verantwortlich: Das ist die Zielsetzung der gegenwärtigen Koalitionsregierung in Rheinland-Pfalz. Hier ist der Dreiklang der Nachhaltigkeit angelegt. In zentralen Politikfeldern verfolgen wir nachhaltige Strategien.

Malu Dreyer
Vernetzung als Treiber: Regional-Governance-Initiativen zur Stärkung von CSR

Nachhaltigkeit steigert die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes, sie ist ein Standortvorteil im nationalen und internationalen Wettbewerb. Folglich ist es im Interesse der Akteure vor Ort, CSR als unternehmerisches Thema weiter voranzutreiben und in der Breite zu etablieren. Vernetzung und Austausch sind hier die Schlüssel. Gute Beispiele bieten Anknüpfungspunkte. Um diesen Austausch zu etablieren, sind externe Impulse sowie eine Plattform von Vorteil, die als Motor und Rahmen dienen. Themenbezogene Netzwerke sind hervorragend geeignet, diese Funktionen wahrzunehmen, indem sie beispielsweise Anlässe schaffen und dann einen zielgerichteten Austausch ermöglichen. Der vorliegende Beitrag soll dieses Zusammenspiel von Unternehmen und Netzwerken auf regionaler Ebene beziehungsweise der Ebene eines Bundeslandes am Beispiel von Rheinland-Pfalz verdeutlichen. Er beschäftigt sich zunächst mit dem Ansatz der Regional Governance und seiner Anwendbarkeit auf Mechanismen der regionalen Förderung beziehungsweise Verankerung von CSR innerhalb der Unternehmenslandschaft. Dabei wird insbesondere auf die Bedeutung von Netzwerken und ihrer Rolle in diesem Prozess eingegangen, zudem werden Erfolgsfaktoren identifiziert. Schließlich beschreibt der letzte Teil anhand eines Praxisbeispiels einen konkreten Ansatz am Beispiel der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e. V.

Heike Arend, Timo Philippi
ISSO – Brückenbauer für zukunftsfähiges Leben und Wirtschaften

Wie wollen wir in Zukunft leben? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die sich bewusst mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beschäftigen und sich selbst als Akteure erleben. Braucht es einen kulturellen Wandel oder sogar eine neue Art von Aufklärung, wenn Globalisierung und Digitalisierung in vielen Bereichen die Zusammenhänge immer komplexer werden lassen und oftmals schwer durchschaubar machen? Wer gibt Antworten auf diese Fragen, wer übernimmt die Verantwortung? In Koblenz wurde unter Federführung der Martin-Görlitz-Stiftung ein besonderes Projekt der Quartiersentwicklung geschaffen, bei dem unternehmerische und bürgerliche Verantwortung eine neue Qualität erhalten. Eigeninitiativ ist ein neuer, (halb)öffentlicher Raum entstanden, der einen Beitrag leisten soll, zentrale Fragen unseres Lebens und Wirtschaftens zu beantworten. Das Institute for Social and Sustainable Oikonomics (ISSO) versteht sich dabei als Brückenbauer für zukunftsfähiges Leben und Wirtschaften. Mitten in der Koblenzer Altstadt verwirklicht ISSO mit der Belebung des Dreikönigenhauses, einem sanierten Altstadtgebäude, ein Stück kulturelles Unternehmertum und leistet einen Beitrag zur (Corporate) Social Responsibility ohne direkte Unternehmensinteressen. Als Impulsgeber zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und der Zivilgesellschaft werden seit 2015 Projekte, Veranstaltungen und Aktivitäten initiiert und organisiert, mit denen die Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft angestoßen und vorangebracht werden soll.

Beatrix Sieben, Martin Görlitz, Elisabeth Brossette
Verantwortungspartner-Region Trier – Unternehmen gestalten europäische Zukunftsregion

Seit 2013 verfolgen Unternehmer, Kammern, Kommunen und weitere Akteure aus der Region Trier das Ziel, gesellschaftliches Engagement von Unternehmen systematisch zu entwickeln. Starthilfe gab es von der Bertelsmann Stiftung sowie dem Frankfurter Beratungsunternehmen:response. Seitdem entstanden Initiativen beispielsweise in den Handlungsfeldern attraktiver Arbeitgeber, Hilfestellung für junge Menschen auf dem Weg zur Ausbildung, betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Verbesserung der Bodenqualität. Unter dem Dach der Initiative Region Trier, in der die zentralen Akteure zusammengeschlossen sind, ist eine Plattform für neue Projekte entstanden.

Matthias Schwalbach
RENN.west – die Regionale Netzstelle für Nachhaltigkeitsstrategien in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Hessen

Mit der Globalen Agenda 2030 und den 17 Sustainable Development Goals haben die Vereinten Nationen im Herbst 2015 ein Rahmenwerk für eine systematische Transformation von Gesellschaften in Richtung Nachhaltigkeit beschlossen. Erstmals werden die entwicklungspolitischen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Ziele in einem integrativen Ansatz zusammengeführt und beziehen sich hierbei auf alle Gesellschaften. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie von 2016 und die Nachhaltigkeitsstrategien der Bundesländer orientieren sich mittlerweile systematisch an diesem Rahmenwerk vor dem Hintergrund des jeweiligen Status und der spezifischen Handlungsmöglichkeiten. Das vom Rat für Nachhaltigkeit angeregte Netzwerk RENN (Regionale Netzstellen für Nachhaltigkeitsstrategien) unterstützt seit Beginn des Jahres 2017 diese Entwicklung durch Information, Vernetzung der Akteure und Politikberatung. Der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier ist in diesem Netzwerk bundesweit die einzige direkt beteiligte Hochschule.

Klaus Helling, Michael Matern
Mit Ressourcen und Einwohnern verantwortlich umgehen

Die Stadtverwaltung Pirmasens hat das Thema CSR schon lange in Denken und Handeln implementiert: CSR betrifft hier jeden und endet nie. Der Schwerpunkt liegt dabei neben der Nachhaltigkeit des kommunalen Finanzwesens insbesondere auf dem Bürgerwohl mit seinen ökologischen, sozialen und partizipativen Facetten. Dies wird anhand ausgewählter konkreter Beispiele aufgezeigt.

Michael Schieler
Wenn aus Flüchtlingen Handwerker werden: Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz übernehmen gesamtgesellschaftliche Verantwortung

Das Handwerk bildet seit dem Beginn des Flüchtlingszustroms 2015 von Jahr zu Jahr mehr Geflüchtete aus. Ein Gelingen der Integration basiert dabei auf mehreren Säulen. Beliebte Ausbildungsberufe im Handwerk sind – genauso wie bei jungen Deutschen – Kfz-Mechatroniker, Anlagenmechaniker oder Friseur. Sowohl für die Menschen selbst, aber auch für die Betriebe, ist es wichtig, Hilfsinstrumente und Anlaufstellen zur Verfügung zu stellen. Denn gerade bei der Orientierung im deutschen Bildungssystem benötigen die Menschen mit Fluchtbiografie Unterstützung. Dies gilt sowohl für Flüchtlinge, die bereits einen Ausbildungsplatz haben, als auch für die, die bisher keine betriebliche Ausbildung begonnen haben. Die meisten der Auszubildenden mit Fluchtgeschichte kommen aus Afghanistan, gefolgt von Syrien und Eritrea sowie dem Irak.

Jens Fiedermann
Attraktives Handwerk – motivierte Mitarbeiter

Die Fachkräftesicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben des Handwerks. Daher bietet die Handwerkskammer der Pfalz federführend in Kooperation mit den Handwerkskammern Trier, Koblenz und Rheinhessen seit 2016 das Projekt „Handwerk attraktiv“ in Rheinland-Pfalz an, das durch das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium gefördert wird. „Handwerk attraktiv Rheinland-Pfalz“ unterstützt die Vielfalt im Handwerk und hilft Handwerksbetrieben dabei, als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Dazu gehört, Mitarbeiter mit Behinderung und Migrationshintergrund stärker zu integrieren und auch älteren Mitarbeitern im Handwerk die Möglichkeit zu geben, mit ihrer Berufserfahrung und ihrem funktionierenden Netzwerk als Fachkräfte zu agieren.

Lena Paulus
Soziale Verantwortung der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz mit besonderem Blick auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum

Corporate Social Responsibility (CSR) ist für die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz ein bedeutendes Leitmotiv. Soziale Verantwortung ist wichtig für eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten und auch für die Förderung des ärztlichen Nachwuchses.

Günther Matheis
Gesellschaftliche Verantwortung in der Chemie – ein Überblick

Die Initiative Chemie3 will Nachhaltigkeit als Leitbild in der chemischen Industrie verankern. Zum Dreiklang der Nachhaltigkeit gehören gleichberechtigt Ökonomie, Ökologie und Soziales. Es ist ethisch, Gewinn zu erwirtschaften. Und soziale Verantwortung heißt auch, dauerhaften ökonomischen Erfolg möglich zu machen und zu unterstützen. Voraussetzung dafür sind Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

Bernd Vogler
Nachhaltigkeit und soziales Engagement im ZDF

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland hat einen besonderen Verfassungsauftrag. Er liefert wichtige Beiträge zur Meinungsbildung und fördert das Miteinander und die Integration in der Gesellschaft. Entsprechend hat das ZDF eine besondere Verantwortung in der sich rasch wandelnden, globalen und komplexen Welt. Qualität, Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement sind daher Eckpfeiler der Unternehmensentwicklung. Mit seinen Programmen schafft das ZDF besondere gesellschaftliche und kulturelle Mehrwerte. Darüber hinaus engagiert sich der Sender bei vielen Initiativen und Projekten in der Gesellschaft, in der Medienbranche und im eigenen Unternehmen. Als erster und bislang einziger deutscher Fernsehsender unterzieht sich das ZDF dem standardisierten Prüfverfahren des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Darin werden verschiedene Aspekte von Nachhaltigkeit detailliert dokumentiert. Dabei geht es um insgesamt 20 Themenfelder, unter anderem Strategie, Innovation, Wertschöpfung, Kontrollverfahren, den Umgang mit natürlichen Ressourcen, Chancengerechtigkeit, Qualifizierung oder politische Einflussnahme.

Thomas Bellut
Metadaten
Titel
CSR in Rheinland-Pfalz
herausgegeben von
Marina Schmitz
Prof. Dr. René Schmidpeter
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-59148-2
Print ISBN
978-3-662-59147-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59148-2

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