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2023 | Buch

Gender und Leadership

Führung jenseits der Geschlechterklischees

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Über dieses Buch

Wer an eine Führungskraft denkt, denkt (noch) an einen Mann. Frauen sind in wichtigen Managementpositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Dieses Buch zeigt auf, welche (unsichtbaren) Barrieren Frauen benachteiligen und dass diese ebenso für nicht-binäre Menschen und Männer, die sich in traditionellen Vorstellungen von Führung nicht wiederfinden, gelten. Es leistet einen Beitrag zum 5. Nachhaltigkeitsziel der UN (SDG 5, Geschlechtergleichheit), indem es auf Ungleichheiten hinweist und neue Wege aufzeigt.
So diskutiert Brigitte Biehl Geschlechterstereotype und Rollenbilder sowie deren Auswirkungen auf die Karriere. Da Führung nicht nur von der Position der Vorgesetzen abhängt, sondern auch von der Bereitschaft anderer Menschen, diesen zu folgen, betrachtet die Autorin auch die Wahrnehmung von Führungsstilen und Körpern sowie die Macht der Sprache.
Basierend auf Erkenntnissen aus der internationalen Managementforschung zeigt Brigitte Biehl Möglichkeiten für Führung jenseits der etablierten Klischees auf und eröffnet Perspektiven für solidarisches und gemeinschaftliches Handeln.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Gender und Führung
Zusammenfassung
Alle Menschen haben ein Geschlecht und dieses beeinflusst ihr Arbeitsleben und ihr berufliches Fortkommen. Das wollen wir eigentlich nicht wahrhaben, denn es soll ja um unsere Kompetenz gehen, um unsere Leistung und um gleiche Möglichkeiten für alle. Dass die Welt anders tickt, zeigt sich beim Blick in die Top-Etage: Wer an Führung denkt, denkt (noch) an einen Mann. Frauen und auch nicht-binäre Menschen sind in wichtigen Leitungspositionen und einflussreichen Machtpositionen in der Wirtschaft, Politik und Kunst recht selten, und ihre Anzahl steigt vielerorts nur langsam oder stagniert in vielen Bereichen.
Brigitte Biehl
Kapitel 2. Forschung und Praxis der Führung
Zusammenfassung
Im Diskurs über Führung wird das Geschlecht gewöhnlich kaum thematisiert, womit die in Organisationen dominante heteronormative Männlichkeit zum Bezugspunkt wird. Dieser Mainstream der traditionellen Betriebswirtschaftslehre wird deshalb auch als „Malestream“ beschrieben. Gerade in Deutschland tendiert die führungsbezogene Managementforschung dazu, Genderthemen unbewusst zu maskieren.
Brigitte Biehl
Kapitel 3. Rollenbilder und Geschlechterstereotype
Zusammenfassung
Wer an Führung denkt, denkt an bestimmte Personen und erwartet bestimmte Personen. Dieses Phänomen wird in der Forschung auf folgende Formel gebracht: „Think manager, think male“. Auf Deutsch: Wer an Führung denkt, denkt an einen Mann. Das hat auch Professorin Amanda Sinclair erfahren, die diese unangenehme Einschätzung ihres von der Norm abweichenden und scheinbar unzulänglichen weiblichen Äußeren im einleitenden Zitat beschreibt. Als ob ihre Erscheinung dann mit großen Errungenschaften und daraus resultierender Reputation kompensiert werden müsste!
Brigitte Biehl
Kapitel 4. Führungsstile und Geschlecht
Zusammenfassung
Eine zentrale Frage in Bezug auf Führung ist, ob unterschiedliche Geschlechter ihre eigenen Führungsstile haben. Führen Frauen anders? Hier gibt es zwei ziemlich klare Sichtweisen: Die einen sagen, es gibt keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern, die anderen sagen, die Führungsstile sind verschieden. Das muss kein Widerspruch sein. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass alle Geschlechter Dinge nicht unterschiedlich tun, sondern dass ihr Verhalten unterschiedlich wahrgenommen wird. Dazu gibt es umfassende Literatur. Dies erleben wir auch selber, gibt beispielsweise zu bedenken: Wir kennen bestrafende, abwertende und sadistische Reaktionen auf Frauen in Führungspositionen, die wir bei Männern so nicht hören. Das kann man erweitern: Auch schwule Männer erleben andere Reaktionen als heterosexuelle, Women of Colour und Menschen mit bestimmten Religionen und Behinderungen müssen sich Dinge anhören, die anderen nicht gesagt werden. Im Mainstream der Forschung jedoch wird dies jedoch übersehen, wenn so getan wird, als wäre Führung unabhängig vom Geschlecht, von der Ethnizität, der Sexualität und so weiter.
Brigitte Biehl
Kapitel 5. Körper
Zusammenfassung
Eine Führungsperson steckt in ihrem Körper und lässt sich nicht von ihm lösen. Wie wir eine Person mit ihrem Körper, Kleidung und Aussehen wahrnehmen, beeinflusst auch, wie wir sie als Führungspersonen verstehen – oder eben nicht. Wer an Führung denkt, denkt an einen Mann, meist im Anzug, denn so sieht Führung gemeinhin – noch – überall aus. Wer Körperlichkeit nicht bespricht, kann auch nicht hinterfragen, dass weibliche und nichtbinäre Körper, verschiedene Hautfarben und Menschen mit körperlichen Einschränkungen kaum in Führungspositionen vorkommen. Führung ist nicht neutral, körperlos und ohne Geschlecht. Vielmehr befinden sich Menschen mit ihren Körpern in Organisationen und nehmen andere auch mit ihrem Geschlecht war und werten sie subjektiv im sozialen Kontext.
Brigitte Biehl
Kapitel 6. Sprache und Diskurs
Zusammenfassung
Führung geschieht nicht nur durch die Sprache (Kommunikation), sondern auch in der Sprache. Wie wir sprechen, bestimmt auch, wie wir denken und was wir sein können. Sprache kann Vorstellungen eröffnen und auch einschränken. Der sogenannte Diskurs über Führung wird häufig dafür kritisiert, dass er Frauen, nicht-binären Menschen und queeren Personen keine Sprache gibt, in der sie über sich selbst sprechen können, ohne sich als minderwertig zu präsentieren. Die Forschung hat sich mit der Frage beschäftigt, was Sprache in unserem Verständnis anrichtet und wie wir so sprechen können, dass alle mit ihren Möglichkeiten vorkommen.
Brigitte Biehl
Kapitel 7. Fazit
Zusammenfassung
Führung und alle beruflichen Positionen sind eng verbunden mit einzelnen Personen und ihrem Geschlecht und können sich kaum davon lösen. Für Führungspersonen und für alle, die mit anderen zusammenarbeiten und Führung gemeinsam gestalten, ist es deshalb wichtig, die sozial gewachsenen Stereotype zu kennen und zu verstehen, welche Auswirkungen sie auch noch heute im formal gleichberechtigten Arbeitsleben haben. Arbeit ist nicht neutral, hängt ab vom Geschlecht, von Herkunft und Hautfarbe und sozialer Schicht.
Brigitte Biehl
Metadaten
Titel
Gender und Leadership
verfasst von
Brigitte Biehl
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42540-1
Print ISBN
978-3-658-42539-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42540-1

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