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25.07.2023 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Nachrichten

Beschäftigte wünschen sich eine Vier-Tage-Woche

verfasst von: Alexander Ebert

2 Min. Lesedauer

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Vier von fünf Vollzeittätigen wünschen sich einer aktuellen Studie zufolge eine kürzere Wochenarbeitszeit – gern bei vollem Lohnausgleich.

Produktiver, entspannter und gesünder bei der Arbeit – diese Zwischenergebnisse von Pilotprojekten aus Großbritannien lassen auch hierzulande aufhorchen. Der Wunsch nach einer Vier-Tage-Woche ist auch in Deutschland dominant unter den Beschäftigten - also keineswegs nur bei einer kleinen Gruppe mit avantgardistischen Zeitwünschen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "4-Tage-Woche - Vorteile für Beschäftigte und betriebliche Voraussetzungen für verkürzte Arbeitszeiten". Die Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung basiert auf Online-Befragungen von insgesamt 2575 Vollzeitbeschäftigten im Alter bis 65 Jahren. WSI qualifiziert die Studie als repräsentativ.

Voller Lohnausgleich oft Voraussetzung

Danach wünschten sich rund 81 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen eine Vier-Tage-Woche mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit – knapp 73 Prozent nur bei gleichem Lohn. Acht Prozent der Erwerbstätigen würden ihre Arbeitszeit auch Entgelteinbußen reduzieren. Nur 17 Prozent der Befragten lehnten laut WSI eine Vier-Tage-Woche ab.

Warum wollen Vollzeitbeschäftigte ihre Arbeitszeit reduzieren? Laut Studie gaben die Befragten an, mehr Zeit für sich selbst und für ihre Familie haben zu wollen (knapp 97 bzw. 89 Prozent). Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie habe folglich einen sehr hohen Stellenwert. Eine Vier-Tage-Woche ermögliche den Befürworterinnen und Befürworter diesen Wunsch, so das WSI weiter.

Das Ehrenamt könnte profitieren

Mehr Zeit für Hobbys, Sport und Ehrenämter möchten 87 Prozent der Befragten haben. Eine Vier-Tage-Woche könne somit helfen, zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken, so die Forschenden: Zeit für Muße habe damit einen besonderen Stellenwert für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Stabilität von Demokratie. Rund 75 Prozent der Befragten möchten ihre Arbeitsbelastung verringern, knapp 31 Prozent wegen gesundheitlicher Probleme.

Die Studie benennt auch die Ablehnungsgründe von Befragten. Danach befürchten 82 Prozent, dass sich an den Abläufen nichts ändern würde oder dass sich die Arbeit nur verdichte (rund 77 Prozent). Bei circa 69 Prozent der Befragten ohne Interesse kann die Arbeit nach eigener Einschätzung nicht einfach einen Tag ruhen (Mehrfachnennungen waren möglich).

Höhere Produktivität zu erwarten

Aus Sicht der Studienautoren Yvonne Lott und Eike Windscheid spreche im Grundsatz nichts gegen eine Vier-Tage-Woche. Die Forschung zeige, dass innerhalb der vier Tage produktiver gearbeitet werde, wodurch ein Lohnausgleich kompensiert werden könne.

Eine Arbeitswoche mit vier Tagen lasse zudem den Arbeitgeber attraktiver erscheinen und helfe Betrieben, Fachkräfte zu finden. Auch spreche viel dafür, dass das Modell unter anderem die Sozialkassen stabilisiere. Jedoch müssen auch die Arbeitsmenge und die Arbeitsabläufe angepasst werden, so das WSI.

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