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15.09.2023 | Digitale Währungen | Infografik | Online-Artikel

Digitales Zentralbankgeld schlägt Bitcoin & Co

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Obwohl die meisten Menschen in Deutschland den Begriff Kryptowährungen kennen, herrscht gegenüber Bitcoin & Co viel Skepsis. Dagegen kann sich mittlerweile mehr als jeder Dritte vorstellen, künftig mit digitalem Zentralbankgeld zu bezahlen.
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

"Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten mit hoher Inflation sind viele Menschen erfahrungsgemäß weniger risikofreudig", kommentiert Robert Bosch, Krypto-Experte und Partner bei Bearing Point, aktuelle Umfrageergebnisse seines Hauses. Das Meinungsforschungsinstitut Yougov hat im Auftrag der Beratungsgesellschaft im Juli 2023 mehr als 2.000 Personen ab 18 Jahren zu ihrer Einstellung gegenüber digitalen Währungen online befragt. Dabei zeigte sich die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden skeptisch gegenüber Kryptowährungen. Für über 75 Prozent sind sie mit Blick auf Preisstabilität und Anlageform nicht vertrauenswürdig.

Digitaler Euro als Zahlungsmittel

Auch als Zahlungsmittel kommen sie für den Großteil der Bevölkerung nicht in Frage: 78 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus zukünftig mit Kryptowährungen zu bezahlen. Auch Stablecoins (78 Prozent) oder Digital Commercial Money (81 Prozent) sind für Verbraucher keine Alternative. 

Anders sieht die Lage bei digitalem Zentralbankgeld wie dem digitalen Euro aus. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl derjenigen, die damit auch bezahlen würden, um fünf Prozent auf nunmehr 41 Prozent gestiegen. Unter den 18- bis 24-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 64 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg steht bei einer Einführung der Schutz vor Betrug und Verlust klar im Vordergrund.

Wachsende Risikowahrnehmung bei Kryptos

Der steigenden Akzeptanz für digitale Zentralbankwährungen als Zahlungsmittel stehe wachsende Risikowahrnehmung hinsichtlich klassischer Kryptowährungen gegenüber, konstatiert Bosch. "Unter den Gesamtbefragten ist allerdings noch ein Großteil hinsichtlich der Sinnhaftigkeit der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung unschlüssig beziehungsweise verneint diese. Die größte Gruppe gibt hier jedoch an, dies gar nicht beurteilen zu können." Hier sei noch Aufklärungsarbeit mit Blick auf Chancen und Risiken notwendig. 

Bei der Geldanlage nimmt Gold nach wie vor den Spitzenplatz hinsichtlich der Preisstabilität (86 Prozent) sowie als Anlageform (82 Prozent) ein. Dahinter folgen Aktien und staatliche Währungen. Vor allem Letztere sind laut Studie in der Gunst wieder gestiegen - sowohl als Anlageform (von 60 Prozent auf 66 Prozent) als auch hinsichtlich der Preisstabilität (von 66 Prozent auf 69 Prozent). Kryptogeld als Inflationsschutz ist lediglich für 13 Prozent eine gute Option, 39 Prozent halten es für ungeeignet. Und fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) kann dies nicht beurteilen. 

Abschreckend wirken vor allem die großen Wertschwankungen (46 Prozent), die regulatorische Unsicherheit und die Unsicherheit der Verwahrung von Kryptowährungen (beide 39 Prozent).

Jüngere Verbraucher für Bitcoin & Co offen

Wer sich dennoch für Kryptos als Kapitalanlage interessiert, was vor allem in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen der Fall ist, investiert nicht über die Hausbank. Denn nur vier Prozent der Befragten nutzen dort ein entsprechendes Depot. Online- und Krypto-Broker sowie Krypto-Börsen haben hier einen Anteil von zusammen 19 Prozent. 

Eine wachsende Rolle nehmen Kryptowährungen im Metaverse ein, das vor allem unter den 18- bis 24-Jährigen an Bedeutung gewinnt: 28 Prozent der Generation Z würde der Erhebung zufolge Kryptogeld in den virtuellen Welten nutzen. 

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