4.1 Interpretation der Ergebnisse
Die in Kapitel drei vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass alle fünf aufgestellten Nullhypothesen verworfen und die Alternativhypothesen angenommen werden. Nachfolgend werden die Ergebnisse näher erläutert und interpretiert.
Die berechneten Korrelationen sind ein Einstieg in die Datenanalyse und verdeutlichen potenzielle Zusammenhänge zwischen den Variablen. Es kann nachgewiesen werden, dass es einen negativen signifikanten Zusammenhang zwischen Informationsmenge und richtigen Antworten gibt. Je höher die Informationsmenge, desto weniger richtige Antworten werden im Rahmen des Laborexperiments erzielt. Die Informationsmenge hat einen positiven signifikanten Zusammenhang mit der Anzahl an Kopf- und Gesichtsbewegungen. Je höher die Informationsmenge, desto häufiger zeigen sich Kopf- und Gesichtsbewegungen. Gleichzeitig stehen die Kopf- und Gesichtsbewegungen in einem negativen signifikanten Zusammenhang mit den richtigen Antworten. Je mehr Kopf- und Gesichtsbewegungen auftreten, desto geringer ist die Anzahl der richtigen Antworten.
Es kann geschlussfolgert werden, dass steigende Informationsmenge zu einer psychischen Fehlbelastung führen kann, die sich durch häufigere Kopf- und Gesichtsbewegungen sowie signifikant geringere Anzahl an richtigen Antworten ausdrückt.
Hypothese 2 zielt auf die Frage ab, ob die Informationsmenge einen Effekt auf die Häufigkeit an Gesichtsbewegungen bei psychischer Fehlbelastung hat. Die zur Hypothesentestung durchgeführte lineare Regressionsanalyse, mit 10.000-fachem Bootstrap, ergibt R2 = 0,612 und fällt mit einem p-Wert von p < 0.001 signifikant aus. Somit sind etwa 61 % der Kopf- und Gesichtsbewegungen auf die Informationsmenge zurückzuführen. Dennoch können 39 % der Varianz nicht durch die Belastungsstufen der Informationsmenge erklärt werden. Die empirische Prüfgröße in Form des T‑Werts ergibt für die unabhängige Variable einen Wert von 125,59 (p < 0.001). Daraus lässt sich ableiten, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen Informationsmenge und den Gesichtsbewegungen gibt. Für zukünftige Forschungen stellt sich die Frage, welche weiteren Faktoren, neben Informationsmenge, einen Einfluss auf die Häufigkeiten an Gesichtsbewegungen bei psychischer Fehlbelastung haben und die übrigen 39 % der Varianz erklären.
Die Untersuchung der dritten Hypothese, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Informationsmenge die Anzahl an richtigen Antworten der Versuchspersonen beeinflusst, ergibt mit einem R2 = 0,558 und p < 0.001 ein signifikantes Ergebnis. Die empirische Prüfgröße in Form des T‑Werts von t (998) = −0,112 (p < 0.001), zeigt, dass der Einfluss von Informationsmenge auf die Arbeitsleistung in Form von richtigen Antworten negativ ist. Etwa 44 % der Varianz wird nicht durch die Informationsmenge erklärt, weshalb sich für weitere Forschungen die Frage stellt, welche zusätzlichen Faktoren einen Einfluss auf Arbeitsleistung haben.
Die Varianzanalysen wurden mit und ohne 10.000-fachen Bootstrap durchgeführt. Zusammengefasst drehen sich diese Hypothesen um die Fragestellung, ob es Unterschiede hinsichtlich der abhängigen Variablen (Kopf- und Gesichtsbewegungen sowie richtige Antworten) und den drei Belastungsstufen durch Informationsmenge gibt.
Beide Hypothesen (vier und fünf) fallen mit einem p-Wert von p = 0.02 bzw. p = 0.03 signifikant aus. Insofern gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den Mittelwerten der drei Stufen an Informationsmenge. Dies zeigt abermals, dass die Informationsmenge einen Einfluss auf die Häufigkeit an Gesichtsbewegungen bei psychischer Fehlbelastung hat. Der Post-Hoc-Test fällt signifikant aus. Es zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Belastungsstufen geringe und hohe Informationsmenge. Ebenso ist der Post-Hoc-Test der Belastungsstufen geringe und hohe Informationsmenge bezogen auf die Anzahl richtiger Antworten signifikant. Daraus lässt sich schließen, dass in der mittleren Informationsmenge ein Grenzwert zwischen neutraler Belastung und Fehlbelastung zu finden ist.
Somit können zwei zentrale Aussagen abgeleitet werden:
1.
Informationsmenge ist ein psychischer Belastungsfaktor.
2.
Der Grenzwert für den psychischen Belastungsfaktor Informationsmenge könnte sich in der zweiten Belastungsstufe (mittlere Informationsmenge) der Untersuchung befinden.
Die erste Aussage ergibt sich einerseits durch den signifikanten Einfluss der Informationsmenge auf die Gesamtheit aller positiv mit psychischer Belastung zusammenhängenden Kopf- und Gesichtsbewegungen. Die Häufigkeit an Kopf- und Gesichtsbewegungen (als Indikator für psychische Belastung) steigt mit wachsender Informationsmenge. Andererseits wird zusätzlich zur Zunahme an Kopf- und Gesichtsbewegungen bei psychischer Belastung eine Verringerung der Arbeitsleistung durch weniger richtige Antworten festgestellt. Hauptsächlich kann beobachtet werden, dass die Versuchspersonen bei hoher Informationsmenge signifikant weniger Antworten richtig ankreuzen. Daraus lässt sich ableiten, dass bei steigender Informationsmenge keine optimale Handlungsalternative in alltäglichen Arbeitssituationen am Bildschirm gewählt wird, da zur Wahl der optimalen Handlungsalternative das Erkennen aller richtigen Antworten nötig wäre. Die im Rückschluss steigenden Fehlerraten sind eine Folge sinkender Arbeitsleistung, die durch den Belastungsfaktor Informationsmenge hervorgerufen werden.
Die Ursache kann in der begrenzten Verarbeitungskapazität des Menschen liegen (vgl. Abschn. 1.3 und 1.4). Ist die Menge an Information pro Zeiteinheit so hoch, dass die maximale Verarbeitungskapazität überschritten wird, sinkt die Entscheidungs- bzw. Verarbeitungsleistung mit steigender Informationsmenge. Erst der Bereich nach der menschlichen Verarbeitungsgrenze wird Informationsüberfluss genannt (Matthies
2021). Die Ergebnisse sind ein Nachweis dafür, dass die Verarbeitungsleistung mit steigender Informationsmenge sinkt. Dies wird besonders durch die steigende Häufigkeit an Gesichtsbewegungen bei steigender psychischer Belastung und sinkender Arbeitsleistung ersichtlich. Da die Indikatoren psychischer Belastung mit steigender Informationsmenge signifikant wachsen, kann zusätzlich die Aussage getroffen werden, dass der Bereich hinter der Grenze der menschlichen Verarbeitungskapazität nicht nur Informationsüberfluss, sondern auch Fehlbelastung (im Sinne des Arbeitsmodells nach Ferreira und Vogt
2021) genannt werden kann. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Bearbeitung von 19 Mails zu einer Fehlbelastung werden kann und die Versuchspersonen an die Grenze ihrer Informationsverarbeitung bringt.
Selbstverständlich kann hier noch nicht von einem allgemeingültigen Grenzwert von Informationsbelastung gesprochen werden. Dazu ist die Anzahl der Versuchspersonen zu gering, die Versuchspersonen zu inhomogen, die Aufgaben zu spezifisch und die Komplexität der Fragestellung zu groß. Dennoch zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass es Grenzbereiche geben könnte.
Im Anschluss stellt sich auch die Frage, wie sich diese Erkenntnisse in den betrieblichen Alltag übertragen lassen. Hierzu muss die Menge an Informationen besser operationalisiert werden. Die Anzahl an E‑Mails oder Items ist zu ungenau, da jede Mail unterschiedlich viel Information beinhaltet. Aus diesem Grund sind weitere Forschungen zur Messung von Informationsmenge und der menschlichen Verarbeitungsgrenze notwendig, um generalisierbare Aussagen für eine vorher zu definierende Zielpopulation treffen zu können.
4.2 Limitationen
Im Folgenden wird auf die Limitationen der Datenerhebung eingegangen. Die Stichprobe der vorliegenden Studie ist mit N = 8 Versuchspersonen klein und inhomogen (beispielsweise auch durch die wechselnden Tageszeiten der Experimente), weshalb keine generalisierbaren Aussagen abgeleitet werden können. Diese Limitation wird jedoch bewusst in Kauf genommen, da das Ziel der vorliegenden Studie ist, mit möglichst geringem Aufwand erste Erkenntnisse zu gewinnen. Die Forschungsfragen der vorliegenden Studie müssen mit einer größeren repräsentativen Stichprobe abhängig erwerbstätiger Personen weiter erforscht und bestenfalls gleichlautend beantwortet werden.
Um konkrete Grenzwerte abzuleiten, sollte laut Seidler et al. (
2018) die Informationsmenge als kontinuierliche Variable erfasst werden. In der vorliegenden Studie wird die Informationsmenge nur kategorial erfasst, so dass nur Aussagen darüber möglich sind, ob eine niedrige, mittlere und hohe Informationsmenge eine psychische Fehlbelastung hervorruft.
Um eine eindeutige Aussage abzuleiten, ab wann Informationsmenge zu einer psychischen Fehlbelastung führt, sollte darüber hinaus der Informationsinhalt möglichst konstant gehalten werden und nur die Anzahl gleicher Informationsinhalte verändert werden. Somit wäre eine Aussage im Sinne von Anzahl maximaler E‑Mail-Unterbrechungen bis zur Verarbeitungsgrenze im Sinne von Chunk-Einheiten (vgl. Miller
1956) möglich. In der Postkorb-Übung, die in der vorliegenden Studie verwendet wird (Lieberei
2017), ist der Inhalt der zu bearbeitenden E‑Mails über die verschiedenen E‑Mails hinweg nicht gleich, was eine weitere Limitation der vorliegenden Studie darstellt.
4.3 Ausblick
Die Studie zeigt, dass die Informationsmenge ein psychischer Belastungsfaktor ist und dass ein Informationsüberfluss, der die Grenze menschlicher Verarbeitungskapazität überschreitet, eine Fehlbelastung darstellt.
Die Studie hat das Ziel, den
Belastungsfaktor Informationsmenge mittels der
Beanspruchungsgröße Informationsüberfluss zu untersuchen. Die Regressionsanalysen erbringen sehr gute Ergebnisse mit 61 % bzw. 56 % aufgeklärter Varianz. Diese Ergebnisse offenbaren jedoch gleichzeitig, dass die Informationsmenge nicht nur die Kopf- und Gesichtsbewegungen sowie die richtigen Antworten beeinflusst. Es scheint noch weitere Einflussfaktoren zu geben, was nicht verwunderlich ist, da es umfangreiche Wechselwirkungen (Superpositionen) zwischen Belastungsfaktoren gibt. Im basierenden Modell wird Fehlbelastung aus Beanspruchung abgeleitet, wobei auch hier zahlreiche Ein- und Auswirkungen erwartet werden müssen (Rohmert
1984). Einige Anregungen, welche Faktoren hier noch eine Rolle spielen könnten, werden in den folgenden Ausführungen erläutert.
Einen möglichen Einfluss darauf, ab wann eine Informationsmenge eine Fehlbelastung darstellt, könnte der individuelle Umgang mit der Situation sein: Gemäß Lazarus und Folkman (
1984) führt eine Situation nicht automatisch zu einer Stressreaktion, sondern jene hängt unter anderem von der individuellen Einschätzung der Situation sowie den individuellen Bewältigungsstilen (Coping-Strategien) einer Person ab. Übertragen auf die Informationsmenge könnte das bedeuten, dass manche Personen eine hohe Informationsmenge als Herausforderung betrachten und angemessene Coping-Strategien anwenden. Somit würde die gleiche Informationsmenge bei unterschiedlichen Personen nicht per se zu einer psychischen Fehlbelastung führen. Daher sieht das Arbeitsmodell die Festlegung von Grenzwerten für eine vorab definierte menschliche Zielpopulation vor.
Ebenso könnten auch Persönlichkeitseigenschaften wie Emotionale Intelligenz oder die Big-V-Faktoren eine Rolle bei der Empfindung spielen, ab wann eine Informationsmenge einen Informationsüberfluss darstellt und es infolgedessen zu einer psychischen Fehlbelastung kommt. Beispielsweise haben Matthews et al. (
2006) herausgefunden, dass emotionale Intelligenz Stressreaktionen und Bewältigungsstrategien vorhersagen kann. Den Versuchspersonen wurden verschiedene Aufgabenbedingungen zugewiesen, von denen eine als stressauslösend konzipiert war. Ein niedriger Wert in emotionaler Intelligenz war mit Vermeidungsverhalten und vermehrten Sorgen verbunden.
Nach den Ergebnissen von Zijlstra et al. (
1999) könnte das Wohlbefinden zusätzliche Varianzanteile der Anzahl der Kopf- und Gesichtsbewegungen und der Arbeitsleistung erklären. Die Autorenschaft zeigt, dass Arbeitsunterbrechungen (und damit eine Zunahme der Informationsmenge) zu einer Abnahme des Wohlbefindens führen. Da bestimmte Kopf- und Gesichtsbewegungen mit Emotionen assoziiert sein können (Ferreira et al.
2022), ist es möglich, dass ein sinkendes Wohlbefinden auch zu vermehrten Gesichtsbewegungen führt. Darüber hinaus ist es denkbar, dass sich ein vermindertes Wohlbefinden auch auf die Fehlerrate auswirkt, die aufgrund erhöhter psychologischer Kosten, wie z. B. erhöhter Ängstlichkeit, ansteigen könnte.
Dass ein Teil der psychischen Fehlbelastung, die durch die Informationsmenge hervorgerufen wird, durch individuelle Variablen erklärt werden könnte, geht einher mit der Theorie von Engle (
2002), nach der die Fähigkeit, sich Informationen zu merken, nicht mit der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses zusammenhängt, sondern mit der individuellen Fähigkeit, Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten oder zu unterdrücken.
Zusammenfassend könnten individuelle Persönlichkeitseigenschaften Varianzanteile erklären, die durch die Informationsmenge noch nicht aufgeklärt sind. Dies jedoch ist nicht das Anliegen dieser Studie.
Viel interessanter für die Fragestellung dieser Studie sind die objektiven Eigenschaften einer Aufgabe, einer Information – oder wie im Laborexperiment – einer E‑Mail. Dies wird in der
Cognitive Load Theory (Sweller
2003; Sweller et al.
2019) beschrieben und muss für zukünftige Forschung berücksichtigt werden. Nach dieser Theorie tragen gut strukturierte und leicht verständliche Aufgaben weniger zur kognitiven Beanspruchung bei, woraus geschlossen werden kann, dass diese Aufgaben auch weniger zu psychischer Fehlbelastung führen.
Darüber hinaus kann die Einschätzung oder aber auch das Wissen, dass es sich um eine geschäftskritische Information handelt, beeinflussen, ab wann es zu einem Informationsüberfluss und damit zu einer psychischen Fehlbelastung kommt (Sumecki et al.
2011). Wird eine Information als geschäftsrelevant eingestuft, führt diese Information weniger zu einem Informationsüberfluss als eine als irrelevant eingestufte Information.
Die Aufnahme weiterer Variablen in das Untersuchungsdesign könnte nicht nur eine höhere Varianzaufklärung, sondern auch konkretere Ableitungen zum Grenzwert der Informationsmenge ermöglichen – beispielsweise, indem man die soeben beschriebenen Variablen als Kontrollvariablen in das Untersuchungsdesign mitaufnimmt.
Generell sollte hierbei Informationsmenge als kontinuierliche Variable bei gleichem Inhalt und nur einer sich ändernden Anzahl an beispielsweise empfangenen E‑Mails gemessen werden, um die Grenzwertableitung zu ermöglichen. Die Messung von Informationsmenge als kontinuierliche Variable ermöglicht zudem eine mögliche Überprüfung der angenommenen invertierten U‑Kurve des Zusammenhangs zwischen Informationsmenge und Bearbeitungsqualität (Matthies
2021; Volnhals und Hirsch
2008). Dadurch lassen sich nicht nur Aussagen ableiten,
ab wann eine Informationsmenge zu einer psychischen Fehlbelastung wird, sondern auch
bis zu welchem Grad die Bearbeitungsqualität in Folge einer steigenden Informationsmenge
zunimmt.
In der vorliegenden Studie wird die Informationsmenge anhand der Anzahl von zu bearbeitenden E‑Mails operationalisiert. Wie bereits beschrieben kann das Gefühl des Informationsüberflusses auch von Arbeitsunterbrechungen hervorgerufen werden (Piecha
2020, Speier et al.
1999), die im vorliegenden Studiendesign kontrolliert werden. Im Praxisalltag sind Arbeitsunterbrechungen nicht nur von E‑Mails, sondern auch von anwesenden Personen oder Anrufen zu erwarten. In zukünftigen Untersuchungen wäre es demnach ebenfalls interessant, die Informationsmenge anhand von verschiedenen Arten von Arbeitsunterbrechungen zu messen, um konkrete Grenzwerte in Abhängigkeit der Art der Arbeitsunterbrechung zu ermitteln. Dieses Vorgehen würde der Klärung von Superpositionen näherkommen.
4.4 Implikationen für die Praxis
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um einen wissenschaftlichen Ansatz, der in ein Gesamtprojekt eingebettet ist, um die Möglichkeit zu prüfen, Grenzwerte psychischer Belastung zu definieren. Dennoch zeigen sich Empfehlungen für die betriebliche Praxis.
Es wird gezeigt, dass die Informationsmenge ein psychischer Belastungsfaktor ist und dass die Arbeitsleistung mit zunehmender Informationsmenge abnimmt. Daher sollte sowohl im beruflichen als auch im außerberuflichen Kontext auf einen angemessenen Umgang mit der Informationsübermittlung geachtet werden. Zunächst sollten die Beschäftigten geschult werden, welche Art von Informationen für ihre Arbeit relevant und damit im Sinne von Sumecki et al. (
2011) geschäftskritisch sind, um das Risiko einer Informationsüberflutung zu reduzieren. Darüber hinaus sollten Personen, die eine E‑Mail versenden, darauf achten, nur die Personen in Kopie zu setzen, für die die E‑Mail tatsächlich eine geschäftsrelevante Information darstellt. Im Sinne der
Cognitive Load Theory (Sweller
2003; Sweller et al.
2019) sollten Informationen so aufbereitet werden, dass sie für den Empfänger möglichst verständlich sind, beispielsweise durch eine gute Strukturierung.
Darüber hinaus sollten Themen gebündelt und in einer E‑Mail untergebracht werden, anstatt mehrere E‑Mails zu versenden, um Arbeitsunterbrechungen zu reduzieren.
Ebenso sollte eine E‑Mail- und störungsfreie Zeit ermöglicht werden, in der sich die Beschäftigten vollkommen einer Aufgabe widmen können.
Eine gute Aufgabenbearbeitung hängt nicht davon ab, wie schnell kommuniziert wird oder ob man sich dem
Telepressure (Barber und Santuzzi
2015) beugt, sondern inwieweit die Aufgabe gemäß zeitlichen Vorgaben fehlerfrei, aktiviert und nicht ermüdet (siehe DIN EN ISO 10075‑1
2018) mit einer angemessenen Informationsmenge angegangen wird.